Einzelstück 42 - 1610 Jän. 20 / Dez. 1 Martin Grads Wirtshaus zu Tannheim

Alpordnung für Tanhaim in sieben Artikeln zwischen den in- und ausländischen Alpgenossen. Der gewählte Ausschuß unter Hans Mayr, Amtmann, Anton Tauscher, Salzfaktor zu Nesselwenngli, Martin und Georg Grad von Oberhöfen, Veit Finkh, Ulrich Leonhardt, beide Zöblen, Georg Zobl, alter Amtmann, und Jakob Zobl, beide zum Haldensee, Hans Koch im Gschwendt und Martin Tanhaimer auf der Käppi tritt mit den ausländischen Alpgenossen namens Hans Rid, Christoph Keller, Balthasar Soher von Wertach, Mang Weiß und Hans Haßlach von Wertach zusammen, um im Beisein des Richters Josef lascher die neue Ordnung zu beraten. Für die vier Alpen zu Strinden, Traw, auf m Steuben und in der untern Roßalp werden jährlich ein inländischer und ein ausländischer Alpmeister nominiert, hingegen auf Oberroßalp, Edenalp und zur Ussem Alp nur Inländer. Es werden die Aufgaben der Alpmeister ausführlich beschrieben. Die von Kauffpeyren und Nesslwang dürfen nur die alten Alpwege benützen. Die Alprechnung samt Hirtenlohn soll jährlich am Lorenzentag bei der Tannheimer Pfarrkirche gelegt werden. Um eine Überweidung zu vermeiden, soll zu Georgi jeder die Stückzahl des Weideviehs bekanntgeben. Der Verkauf der Weiden soll zur besseren Übersicht über den Amtmann abgewickelt werden. Künftig werden die ausländischen Alpgenossen auf den sieben Alpen gleich wie die Tanhaimer besteuert. Weitere strittige Punkte sollen die Alpmeister mit einer Mehrheit der Alpgenossen selbst regeln. Die Einhaltung dieser Ordnung geloben obgenannte Ausschußleute und weitere Abgeordnete. Siegler: Burghard Layman Zeugen: Wilhelm Leutl, Gerichtsschreiber, Hans Öxl, Wirt, Tobias Lem michkennen, Bürger zu Reuti