Einzelstück 401 - 1743 Feber 5 Elbigenalp

Vermögensübergabe und Testament des Christian Lumpper, Handelsmann zu Elbigenalb, und dessen Ehefrau Maria geborene Loeß. Vor dem Gerichtsschreiber Anton Hueber und dem Schreibereidiener Josef de Cassa errichtet Lumpper mit seinem Kurator Christian Scheidle, Anwalt im Lechtal, wegen hohen Alters für seine sechs Kinder Christian, Johann, Josef Anton, Katharina (Ehefrau des Michael Lang, Bäcker zu Untergiblen), Barbara (Ehefrau des Christian Schnöder, Müller zu Elbigenalb) und Maria (Ehefrau des Josef Kropf zu Untergiblen), eine Vermögensdisposition. Vom Vater- und Muttergut soll jedes Kind 2200 Gulden in Geld erhalten. Die für die Mithilfe bei der Handelsschaft erfolgten Zuwendungen bleiben bei der Erbauszahlung unberücksichtigt. Ein Teil des Vermögens ist den Eltern zur deren Lebzeiten mit 3 Vi % zu verzinsen. Wer gegen diese Erbbestimmung verstößt, muß ein Pönale bezahlen. Einen Mannsvorteil soll es nicht geben. Außer dem mütterlichen Heiratsgut von 1300 Gulden haben die Kinder nichts mehr zu beanspruchen. Nach dem Tod eines Eltemteils ist nur noch das halbe Vermögen zu verzinsen. Allfällige Passiva sind von allen Kindern gemeinsam zu tragen. Die Ehefrau Maria Loeß (Anweiser: ihr Bruder Josef) ist mit dieser Disposition, soweit es ihr eingebrachtes Vermögen betrifft, einverstanden. Die Schwiegersöhne machen wegen der Verzinsung Einwendungen, weshalb der Vertrauensmann Christian Scheidle zur Zinsberechnung und Verwaltung bestimmt wird. Bei Undankbarkeit der Kinder kann diese Verordnung aufgehoben und neu disponiert werden. Ein späterer Überling soll frommen Zwecken gewidmet werden. Zeugen: Franz Karl Loeß, Anwalt, und Anton Lechleitner in Winckhl Siegler: Josef Johann von Pach, Pfleger und Landrichter der Herrschaft Ehrenberg