Einzelstück 279 - Müllpläne bedrohen Wanderparadies

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AT GemA Mayrhofen ORTSCHRONIK MAYRHOFEN-ZA1-279

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Titel

Müllpläne bedrohen Wanderparadies

Datum/Laufzeit

  • 2012-08-09 (Veröffentlichung)
  • 2010 - 2012 (Anlage)

Erschließungsstufe

Einzelstück

Umfang und Medium

digital, Seite 29

Bestandsbildner/Urheber

(gegründet 21. Juni 1945)

Biographische Angaben

Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.

Bestandsgeschichte

Eingrenzung und Inhalt

Seit drei Jahren sorgen Pläne einer Müllumladestation im verkehrsberuhigten Zillergrund für Aufregung im Zillertal. Dass möglicherweise kein Naturschutzverfahren nötig ist, gibt dem Fall zusätzliche Brisanz.; Eine Müllumladestation im Zillergrund - das klingt für manche wie die Fortsetzung von Felix Mitterers Piefke-Saga. Doch sie könnte bald Realität werden. Und das, obwohl der verkehrsberuhigte Zillergrund zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im hinteren Zillertal für Wanderer, Radfahrer und Erholungssuchende zählt. Maximal 100 Autos dürfen täglich hinein, dann wird die Mautstraße gesperrt. Im Sommer gilt zudem ein Lkw- Fahrverbot bis auf streng limitierte bewilligte Fahrten.; Seit drei Jahren schweben Pläne, direkt neben dem Wanderweg im Wald eine Müllumladestation zu errichten, wie ein Damoklesschwert über dem Talboden. So sieht es jedenfalls der Brandberger Bürgermeister Heinz Ebenbichler, der verhindern will, dass „der Zillergrund sein Gesicht und seinen Charakter als Naherholungsraum verliert“.; Bereits sein Vorgänger Hermann Thanner war 2009 aus allen Wolken gefallen, als er die Einreichunterlagen der Unternehmerin aus Mayrhofen sah. Darin stand, die Umladung der Abfälle im Bereich Burgwald erfolge einerseits direkt über Großcontainer, andererseits werde Abfall in eine betonierte Box gestürzt und mittels Kettenbagger mit Abbruchzange sowie Radlager auf Container verladen. In einer zweiten Ausbaustufe sei eine Pressstation geplant, wo voluminöse Abfälle verdichtet werden. Der Müll müsste von der Zillertalstraße rund 4,6 km zur Umladung in das Seitental hinein- und wieder heraustransportiert werden. Das besagte Areal gehört den Österreichischen Bundesforsten, die es verpachtet haben.; Was Bürgermeister Ebenbichler derzeit besonders beunruhigt, ist der Umstand, dass es möglicherweise keine naturschutzrechtliche Bewilligung für die Genehmigung braucht. Die wäre erst bei Flächen größer als 2500 Quadratmeter nötig.; „Weil der Wanderweg das Areal teilt, soll er bei der Bemessung herausgenommen werden und damit ist von 2500 Quadratmetern die Rede. Wir sind aber der Meinung, dass der Wanderweg Manipulationsfläche ist, mitbenutzt wird und es sich insgesamt um mehr als 3000 Quadratmeter handelt“, weist Ebenbichler auf die Stellungnahme seiner Gemeinde hin. Diese hätte nur im Naturschutzrechtsverfahren Parteistellung. Laut Bezirkshauptmann Karl Mark ist seine Behörde derzeit dabei, abzuklären, ob es eine naturschutzrechtliche Bewilligung braucht oder nicht. „Es geht noch um Detailfragen. Bei mehreren Teilstücken muss geklärt werden, ob sie zur Betriebsfläche zählen oder nicht“, sagt Mark. Sollte ein naturschutzrechtliches Verfahren nicht nötig sein, wird nur ein Gewerbeverfahren durchgeführt, bei dem betriebsanlagenrechtliche Vorschriften im Vordergrund stehen und abfallrechtliche Fragen mitberücksichtigt werden. „Öffentliche Interessen, Natur- und Landschaftsbild oder der Erholungswert spielen dabei keine Rolle“, erklärt Mark und klingt gar nicht glücklich dabei.; Bürgermeister Heinz Ebenbichler sagt, er fühle sich bei diesen Aussichten wie Don Quijote im Kampf gegen Windmühlen. Dabei hat er sowohl den Tourismusverband Mayrhofen-Hippach als auch die Weginteressentschaft Zillergrund und den Planungsverband (PLV ) Zillertal, der alle Gemeinden des Tales umfasst, hinter sich. „Das Vorhaben ist verkehrstechnisch nicht in unserem Sinn und aus wirtschaftlicher Sicht erstaunlich“, sagt Planungsverbandsobmann Josef Geisler. Rechtlich habe der PLV zwar keine Handhabe. „Aber es gibt auch im Gewerberecht einen Passus, damit nicht jeder Unsinn genehmigungsfähig ist“, meint Geisler. Selbst Wirtschaftskammerobmann Franz Hörl zweifelt daran, dass Bedarf an der Müllumladestation besteht, da das Tal in Sachen Mülltrennung bereits hervorragend aufgestellt sei.; BM Heinz Ebenbichler ist unterdessen mit der Abteilung Raumordnung beim Land Tirol am Abklären, ob eine Widmung erforderlich ist, obwohl im Projekt vornehmlich von mobilen Anlagen die Rede ist. Auf die Unternehmerin ist er auch wegen eines ihrer Zwischenlager im Zillergrund nicht gut zu sprechen. Sie habe dort 2010 eine Lkw- Waage ohne Bewilligung errichtet und die Auflagen wie die seit 1990 vorgeschriebene Bepflanzung als Sichtschutz dort erst heuer - mit Hilfe von Bubenburg-Schülern - durchgeführt. Auch an das Lkw-Fahrverbot halte sie sich nicht, wie Aufzeichnungen beweisen würden.; Als die TT die Unternehmerin zu den Themen und Vorwürfen telefonisch befragen wollte, sagte sie nur „Da will ich eigentlich keine Stellungnahme abgeben“ und legte umgehend auf.;

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Benutzungsbedingungen

Reproduktionsbedingungen

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

Schrift in den Unterlagen

Anmerk. zu Sprache und Schrift

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Findmittel

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

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Verwandte Beschreibungen

EAP

Themen

Orte

Namen

Identifikator "Beschreibung"

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Quellen

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Bereich Zugang

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