Signatur
Alternative Signatur
Titel
Datum/Laufzeit
- 2014-03-21 (Veröffentlichung)
- 2014 - 2015 (Anlage)
Erschließungsstufe
Einzelstück
Umfang und Medium
digital, Seite 37
Bestandsbildner/Urheber
Biographische Angaben
Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.
Bestandsgeschichte
Eingrenzung und Inhalt
Die Talabfahrt beim Mayrhofner Familienskigebiet Ahorn soll ab nächstem Winter wieder als schwarze Piste deklariert werden. Immer wieder gab es tödliche Unfälle.; Sie war mal schwarz, ist seit einigen Jahren rot und soll ab nächstem Winter wieder schwarz sein - die Ahorn-Talabfahrt. Das Farbenspiel rund um die 5,5 km lange Abfahrt vom Familienskigebiet Ahorn nach Mayrhofen hat einen traurigen Hintergrund. Immer wieder gab es hier in den letzten Jahren tödliche Unfälle. Im Jänner 2011 prallte ein Lette mit voller Wucht mit dem Kopf gegen einen Baum und starb. Im Februar 2013 verunglückte ein britisches Mädchen tödlich, heuer im März war es ein Däne. Dadurch wurde im Ort immer wieder der Ruf laut, die als rote und damit mittelschwer klassifizierte Piste wieder als eine schwarze, schwierige Abfahrt zu deklarieren.; Josef Reiter, Vorstand der Mayrhofner Bergbahnen, betont, dass die tödlichen Unfälle auch auf anderen Pisten hätten passieren können und teilweise einfach sehr unglücklich verliefen. Der Lette sei auf einem Ziehweg bzw. Flachstück der Abfahrt aus Jux rechts die Böschung hinaufgefahren, habe sich verkantet und sei dann im rechten Winkel links über die Piste hinaus im steilen Waldgelände tödlich verunglückt. Auch der tödliche Skiunfall des Dänen sei auf einem Flachstück unter- halb vom Gasthof Wiesenhof passiert. Das britische Mädchen sei trotz Warnung ihres Vaters viel zu schnell gefahren. „Meist sind Fehlverhalten und Selbstüberschätzung schuld an den Skiunfällen“, meint Reiter. Aus psychologischen Gründen will die Bergbahngesellschaft aber beginnend mit der nächsten Wintersaison aus der roten Talabfahrt wie- der eine schwarze machen - und zwar ab der Talstation des neuen Ebenwaldliftes.; „Es war einst Wunsch der Skischulen, die Abfahrt als rote Piste einzustufen. Denn die Skischulgruppen dürfen keine schwarze Pisten befahren“, erklärt Reiter. Die Gäste würden nun mal Talabfahrten fahren wollen und leider gebe es in Mayrhofen nur diese eine, erklärt Manfred Gager als einer der Skischulchefs in Mayrhofen. Doch auch er räumt ein: Für schwache Skifahrer sei die Abfahrt viel zu schwierig, vor allem im unteren Bereich gebe es sehr steile Passagen. „Die gehören längst entschärft - z.B. durch Schneisen durch den Wald“, meint er.; Ein gewichtiges Wort bei der Klassifizierung der Pisten hat die Sportabteilung des Landes mitzureden. „Wir geben im Rahmen der Pistengütesiegelklassifizierung eine Empfehlung ab. Aber der Pistenhalter ist zuständig für die Klassifizierung und trägt die Haftung“, betont Christoph Höbenreich, Vorsitzender der Prüfungskommission für Skilehrer und Bergsportführer, Sachverständiger für Berg- und Skisport beim Land Tirol.; Das Problem: „Man kann nicht Hunderte Pisten in drei Schubladen Blau, Rot, Schwarz stecken“, sagt Höbenreich. Mitunter gebe es Grenzfälle. Die Ahornabfahrt sei ein solcher. Höbenreich bezeichnet sie als „tiefstdunkelrot mit einigen schwarzen Flecken“. Und er betont: „Es ist sicher korrekt, sie wieder als eine schwarze Piste zu deklarieren.“ Die Mayrhofner Bergbahn gehe sehr gewissenhaft mit dem Thema um.; Bergbahnchef Reiter will zudem auf Information durch Warnschilder setzen. „Wie diese aussehen müssen, damit sie entsprechend wirken, überlegen wir noch“, sagt er. Denn leider sei es Usus, dass Skifahrer an „Bitte langsam fahren/Slowly!“-Warntafeln schussfahrend vorbeirauschen und selbst in durch mehrere Schilder abgesperrte Pisten einfach hineinfahren.