Einzelstück 389 - „Snowbomber“ ließen es gemäßigt krachen

Die Polizei und der Sicherheitskoordinator ziehen eine positive Bilanz nach der Snowbombing-Woche, die jedoch kriminelle Banden anlockte.; Mayrhofen - Die Mayrhofner lieben sie, die Snowbomber. Weil sie heuer am Ende einer eher schwierigen Wintersaison die Betten füllten und die Kassen klingeln ließen. Und weil sich die 6500 partylustigen Briten vergleichsweis¬e „gesittet“ verhielten, wie der Mayrhofner Polizeikommandant Paul Scheffauer und Sicherheitskoordinator Didi Wechselberger auf Anfrage bestätigen. ; „Sie sind freundlich und befolgen Anweisungen. Gewisse Vorkommnisse lassen sich bei solchen Massenveranstaltungen aber nicht vermeiden“, meint Scheffauer. Seine Bilanz nach der am Sonntag zu Ende gegangenen Snowbombing-¬Woche: zwei Körper¬verletzungen, ein Raufhandel, acht Sachbeschädigungen, 39 Diebstähl¬e und sieben Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz. ; „Da war eine italienische Bande unterwegs, die uns schon im Vorjahr auffiel und sehr professionell Drogen verkaufen wollte“, erzählt Wechselberger. Auch simplen Traubenzucker hätten sie um 20 Euro angeboten. Das Täuschungsmanöver habe aber nichts gebracht. „Die Polizei ging ebenfalls sehr professionell vor. Die Burschen wurden angezeigt“, weiß Wechsel¬berger und berichtet, dass Banden wie diese europa¬weit Festivals mit unehrenhaften Absichten aufsuchen würden. Laut Wechselberger seien es die Trittbrettfahrer, die den Ruf des Festivals beschmutzen, nicht die „echten“ Snowbomber. Dass beim Konzert von Prodigy am Freitag auffallend viele Konzertbesucher bestohlen wurden, dürfte laut Polizeikommandant Scheffauer ebenfalls auf das Konto einer organisierten Bande gehen.; „Probleme mit Lärm, Alkohol, Drogen und Vandalismus hat Mayrhofen auch sonst im Winter - mehr sogar als in der Snowbombing-Woche“, ist Security-Experte Wechselberger überzeugt. Er hatte ein 161 Seiten umfassendes Sicherheitskonzept für die Veranstaltungswoche geschrieben und mit mehr als 100 Sicherheitskräften rund 16.000 Eintritte zu den verschiedenen Konzerten behandelt. Es hab¬e keine gröberen Vorfälle gegeben. „Das Rote Kreuz verzeichnete 87 Behandlungen, aber da waren auch kleinste Schnittwunden dabei“, berichtet Wechselberger. Allerdings würden den ganzen Winter nicht so viele Türen zu Bruch gehen wie in der Snowbombing-Woche. „Wenn vier Burschen sich ein Zimmer teilen und nur zwei Schlüssel bekommen, passiert es leider, dass sie sich nach durchfeierter Nacht mit Gewalt Zugang zum Quartier verschaffen, wenn keiner aufsperrt“, erklärt Wechselberger.;