Einzelstück 6 - Knaus hat erste Patienten in Mayrhofen abtransportiert

digital, Seite 41

Der Streit der Flugretter hat gestern einen neuen Höhepunkt erreicht: Es wird mit Anzeigen und Besitzstörungsklagen gedroht.; Roy Knaus fackelt nicht lange. Während seine Flugrettungskonkurrenten noch über Strategien brüteten, wie sie die Umsetzung des von Knaus geplanten Heli-Stützpunktes in Mayrhofen verhindern können, hat Knaus gestern die ersten Patienten mit seinem Heli Martin 7 in Mayrhofen abtransportiert.; „Wir sind vorgestern beim Tuxer ÖAMTC-Stützpunkt mit Kuchen vorstellig gewesen, haben vernünftig geredet und ein Einvernehmen gefunden“, sagt Knaus. „Denn es geht uns um das Wohl des Patienten.“ Gestern habe er nach einer Bergeübung bei der Ahornbahn seinen Heli bei der Leitstelle einsatzbereit gemeldet. Kurz darauf folgte mit einer Nachalarmierung der erste Einsatz: Kollision zweier Skifahrer - neben dem Alpin 5 (ÖAMTC) wurde Martin 7 alarmiert. Roy Knaus ist der Meinung, alles sei rechtskonform. Sein Konkurrent Rudi Schider sieht das anders. „Er ist illegal von dem von ihm angepachteten Grundstück gestartet. Abflüge sind nur vom danebenliegenden Landeplatz des Sanitätssprengels erlaubt“, erklärt Schider, der daraufhin prompt die Startposition für seinen Heli von Kaltenbach nach Mayrhofen verlegen ließ. „Temporär“, wie er sagt. Schider hatte vorige Woche seine Stationierungspläne dem Sanitätssprengel mit Obmann Bürgermeister Günter Fankhauser bereits mitgeteilt und um Stellungnahme an alle Flugrettungsunternehmen gebeten, falls die Stationierung nicht gewünscht sei. Er habe seither nichts gehört.; „Es wird kein Hubschrauber dort stationiert. Weder von Schider noch von sonst irgendwem. Wir werden da mit aller Schärfe vorgehen“, erklärt Sprengelobmann Bürgermeister Günter Fankhauser und droht Schider mit Besitzstörungsklage. Anzeige hat auch der ÖAMTC erstattet: Gegen Roy Knaus, weil er keine Außenlandegenehmigung habe, wie Flugrettungsgeschäftsführer Reinhard Kraxner erklärt. Ein Einvernehmen mit Knaus gebe es nicht. Und Roy Knaus? Der hat seiner Besatzung gesagt, sie solle dem Schider-Team einen Kuchen vorbeibringen. Knaus: „Denn ohne Mampf kein Kampf.“