Kodex: Steuerbuch der Gemeinde Wörgl. Wegen großer Konfusion werden die Güter und Lehen im Steuerviertl Wörgl vom Viertier (Vierthaller) Georg Payr, vom Fahmingergut zu Haus, unter Mithilfe des Mitnachbam Anton Kögl zum Andräitermin 1714 neu beschrieben. In einem Namensregister werden die Viertel von 1699 bis 1710 vorangestellt. In den folgenden 85 Jahren werden die Spesenabrechnungen der Steuereintreiber für die Georgi- und Andräisteuer verbucht. Auch andere öffentliche Aufgaben wie Brückenbau, Wetterschießen und Soldateneinquartierung werden mit der Steuer gegenverrechnet. Weiters werden von der Steuer Zehentstreitigkeiten, die Erstellung einer neuen Stolordnung, die Anfertigung einer Viertltruhe, Kreuzgänge nach Oberau, Messen und Begräbniskosten für Arme, usw. bestritten. Es handelt sich somit um Vorläufer des Gemeindebudgets.
Die k.k. Postverwaltung schließt nach Ausscheiden des Postmeisters Hörbiger mit Johann Waldl, Metzgersohn in Wörgl, einen neuen Dienstvertrag gegen eine Kaution von 200 fl.
Quittung von Jakob Spiegl, Gradlwirt in Wörgl, schuldet nach der Abhandlung seines Vaters Jakob seiner Schwester Magdalena Gradl 219 fl, welche er hiemit zurückbezahlt und quittiert bekommt.
Viehstandsbeschreibung unter Gemeindevorsteher Andrä Spitzenstätter für die Gemeinde Wörgl nach Gutsnamen mit 75 Pferden, 806 Stück Hornvieh, 199 Kälbern, 273 Schafen, 107 Lämmern, 210 Ziegen und 114 Schweinen.
Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde Wörgl für das Rechnungsjahr 1841/42. Gemeindevorsteher Georg Spitzenstetter und Kassier Johann Strasser werden vom Landgericht Kufstein und vom Kreisamt Schwaz für die Jahresrechnung 1840/41 nach Prüfung entlastet. Die Budgetansätze von 1840/41 betragen 1107 fl, wovon die Gemeindedienste auf 35 fl veranschlagt sind, die Schulstube auf 10 fl, die Feuerwehr auf 49 fl, der Vikar auf 32 fl, die Rustikalsteuer auf 947 fl, die Dominikaisteuer auf 158 fl und die Erwerbssteuer auf 69 fl. Ein Beiblatt über Bemerkungen über die Dominikalisten bezüglich Kirchenbau.
Botendienstvertrag der k.k. Postverwaltung mit dem Wörgler Postmeister Josef Hörbiger. Es wird vereinbart, die bisherige dreifache Postverbindung nach Kufstein um zwei zu vermehren. Hörbiger verpflichtet sich somit eidlich, diese Botengänge wöchentlich fünfmal von Wörgl (ab 6 Uhr) nach Kufstein (ab 15 Uhr) und zurück zu genannten Bedingungen zu verrichten oder durch einen vertrauten Mann verrichten zu lassen. Die vom Ärar beigestellte Posttasche ist zu versperren, wozu ein Schlüssel beim Postamt Wörgl und der andere beim Postamt Kufstein zu verwahren ist.
Viehbeschreibung nach Hausnamen mit Zahlungsvermerken. Es werden Ochsen, Stiere, Kühe, zusammen 759 Stück, weiters Kälber, Schafe und Ziegen, zusammen 285, und 231 Pferde erfasst.
Auszug aus dem Grundbuch der Brandassekuranz der Gemeinde Wörgl betreffend die Häuser des Josef Hörbiger mit einer Versicherungssumme von 10.300 fl.
Alpbenützungsvertrag für Andrä Esterhammer, Rainerbauer zu Wörgl, von Wolfgang Gauxer, Schneiderbauer zu Spertendorf. Gauxer und Esterhammer sind Besitzer mehrer Alpgräser auf der Alpe Stockach und Steinfeld in der Sperten und räumen sich hiemit gegenseitige Benützungsrechte zu genannten Bedingungen ein.
Abhandlung nach Maria Murböck für ihre nachgelassenen großjährigen Kinder Jakob, Katharina und Theres Bichler samt Einantwortung.
Schulzeugnis für Josef Hauser von Kirchberg. Es wird vom Schullehrer Josef Wömhart bestätigt, dass Josef Hauser von Kirchberg während der Lehrzeit die Wiederholungsschule sehr fleißig besucht, in Religion, Lesen und Schreiben die Noten sehr gut und in Rechnen die Note Gut erhalten hat. Auch der Vikar und Lokalschulinspektor Oppacher bestätigen dies.
Steuerberechnungstabelle nach dem 24-Guldenfuß für das Viertl Wörgl. Wie 1822 (vgl. oben) werden die Güter mit ihren 109 Besitzern und Namen (samt 20 Nachträgen) erfasst, wobei das Viertieramt in der Hauptmannschaft Wörgl jährlich in der Pfingstwoche wechselt. Abschließend werden noch die 27 Dominikalisten, meist Kirchen und Klöster beschrieben, welche als Grundherren die Dominikaisteuer zu leisten haben.
Schulbesuchsbestätigung für Johann Krabichler, Bauernsohn zu Oberbruckberg. Es wird durch den Schullehrer Franz Reiterstätter bezeugt, dass er beim Schuhmachermeister Johann Scherer in Mühltal während der Lehrzeit in die Schule gegangen ist und von 1815 bis 1816 die Feiertagsschule besucht hat.
Steuerberechnung für das Viertl Wörgl, Gericht Kuefstein, mit den Namen der Gutsbesitzer, den Hausnummern, den Haus- und Hofnamen und der Taxierung. Insgesamt werden 114 Hausnummern bzw. steuergebende Gutsbesitzer erfasst. Anschließend wird auch die Steuerleistung der 22 Steuerviertl des Gerichtes, aufgeschlüsselt nach sechs Kategorieen (500 fl bis 5000 fl), erfasst. Abschließend wird das jährlich den Höfen zugeteilte Amt der Viertier oder Hauptmänner im Viertl Wörgl seit 1793 verzeichnet und bis 1848 fortgeführt. Der jährliche Wechsel erfolgt in der Pfingstwoche.