Der Pfleger von Rotholz beglaubigt am 15. Juni 1776 ein Urteil wegen Viehpfändung aus dem Jahr 1473: Konrad Lebnoch von Asten, dzt. Statthalter des Gericht zu Rottenburg in Vertretung des Richters Jakob Marchberger bekundet, dass zum heutigen Taiding die Nachbarn von Münster mit ihrem Redner ein Urteil begehrten. Es wird zu Recht erkannt, dass fremdes Vieh gepfändet werden darf und dieses ausgelöst werden muss. Sollte sich heraussteilen, dass der Zaun schadhaft war, muss der Pfand an den Viehhalter zurückerstattet werden. Der Zaun darf nicht repariert werden bis die Ursache des Schadens geklärt ist. Wurde der Zaun durch das Vieh beschädigt, so ist der Schaden nach einer Schätzung zu ersetzen. Das Vieh darf vom Geschädigten einbehalten werden, bis der Schaden ersetzt ist. Siegler: Jakob Marchberger Zeugen: Beisitzer Lienhard Scheurl, Swaiger von Hausen, Christian Ramppel, Gilg Lechner, Stoffel Schuld, Bartl May von Asten und Jakob Ramppel
Auszug aus dem alten Gerichtsbuch der Mark Liechtenwördt betreffend die Öffnung der Hofmark. Die Grenzbeschreibung von 1518 erstreckt sich vom Judenpichl zum Häuser Bannzaun, in das Artnegk, in den Spitz, in den Schuthals, die Unt, ins Grunbach, die Lacken, der Rotenkopf, die Rafent, den Kößl, das Sonnbentjoch, den Ransen, den Hals, den Seitenstain, den Hölenstain, die Kolgrueben, den Rößlstain, den Mittel weg nach Minister, nach Habach zum Wasser und wieder zum Judenpichl. Es folgt die Wald- und Bannwaldordnung samt Ausmarkung von 1519, welche auf Veranlassung der Nachbarschaft von Münster durch Anton Rumbl von Liechtenau, Gerichtsherr der Hofmark Liechtenwördt, erlassen wird, um den Wald besser zu schützen. Bei der Waldbeschreibung sind als Ausschussleute der Nachbarschaft zugegen: Frank von Griespach, Hans Hasauer zu Habach, Balthasar Rampl zu Hof, Christian von Hölenstain, Georg Regl, Blasius und Hans Rampl von Asten, Hans Marperger, Andrä Habringer, Hans Rampl von Hueb, Sebastian Hümer und Leonhard Scheyrl zu Münster. Der Waldbann reicht vom Höllenstainer Feld dem Alpweg nach durch die Eben bis in Subenntlanner auf den Subendpichl hinauf in das Gewenndt, in die Khamerkhirchen und herab durch die Lauer bis gegen Hölnstain. Es folgen die üblichen Anweisungen an die zwei Holzrieger, samt Strafbestimmungen, Mengenangaben für Holzentnahmen von Nutzholz, Brenn holz, Streu usw. Brandschutz. Unter Hofmarkrichter Josef Rampl werden 1550 die Holzmarken sämtlicher 111 genannten Waldbesitzer der Hofmark, von Haliach, von Grintspach, Kranpüchl, Äsen, Minster Haus und Hueb aufgezeichnet. Siegler: Noteriatssignet des Jakob Harrer, o.ö. Regimentsadvokat Zeugen: obiger Ausschuss
Im Rechtsstreit um die Archensteuer wird zwischen Sigmund Füeger zu Krenburg und Mäzen einerseits und den Nachbarschaften der Schranne Münster anderseits vor dem Richter Hans Stürzer (Gerichtsherr: Anton Rumei) von der Hofmark Liechtenwerdt entschieden: Füeger soll für die entstandenen Unkosten auf der Wisau zu Mäzen beim Yhnfluss 11 fl bezahlen und künftig je nach Bedarf die Archenkosten anteilig ersetzen, doch nach vorheriger Ankündigung durch die Nachbarschaften. Diesen Vergleich geloben einzuhalten: Leonhard Gebhart, Hauspfleger auf der Mäzen, Christoph Peuntl und Georg Mülperger aus dem Moserthal als Bevollmächtigte Füegers, weiters Gregor Klingenhamer als Bevollmächtigter der Nachbarschaften, sowie Martin Schmid zu Münster, Hauptmann daselbst, Hans Rampl, Georg Regel von Asten, Balthasar Rampl und Lamprecht Scheurl. Siegler: Anton Rumei, Gerichtsherr' der Hofmark Liechtenwerdt
Abschrift aus der Schwazer Bergwerks er findung betreffend die Gerichtsentscheidung über den Wald in der Rotenburger Herrschaft. Bezüglich der Heimhölzer der Rotenburger Lehensassen wird entschieden, dass sie das Freiholz für ihren Hausbedarf jederzeit schlagen dürfen, doch mit genannten Einschränkungen. Übertretungen werden nach der allgemeinen Waldordnung bestraft. Da die Herrschaft für Bergwerksgebäude und Gruben das Holz aus den Herrschaftswaldungen benötigt, darf bei den Gruben kein Freiholz verhackt und verkauft werden, da es schwer hinaufzubefördem ist. Weiters wird auf die Gerichtsentscheide der Schwazer Bergrichter von 1478 und 1526 und an den Bericht vom 9. Juli verwiesen. Siegler: Wolfgang Eyperger, Berggerichtsschreiber
Sebastian Gundrichtinger zu Gundrichtingen, Landrichter zu Rottenburg (Gerichtsherr: Wilhelm Schürf) erlässt auf Veranlassung der Lehensassen von Schliters und Schlittererberg namens Andrä Grill, Hans Lang, Christian Endhoffer, Wolfgang Graner und Christian Seekhürcher einen Gerichtsabschied betreffend der Alpnutzung am Gebirg Gruebach beim Sonnwentjoch. Nach erfolgter Besichtigung durch die Geschworenen Matheis Häring und Hans Gärtner, den Gerichtsschreibereidiener Sigmund Strobl und den Gerichtsboten Christian Mießpacher erfolgt die Grenzbeschreibung der Almen Moriz, Schermstain und Gruebach. Zwischen Johannistag und Bartholomä werden 20 Ross, 20 Galtrinder und 100 Schafe aufgeh leben. Aus den Stellungnahmen der vier Nachbarschaften Yenpach, Wissing, Eben und Minster geht hervor, dass diese Almen nur von diesen Hauptmannschaften des Gerichtes Rottenburg seit über 100 Jahren bestoßen werden. Hairer ergeht der Gerichtsabschied, dass die vier Nachbarschaften ihre alten Rechte auf der Alpe Gruebach beibehalten sollen und die Schütterer mit ihrem Begehren abzuweisen sind. Dieser Abschied ergeht schriftlich an Martin Strobl von Wissing, Wolfgang Millauer von Yenpach, auch an Sebastian Hueber und Hans Nolt. Siegler: Der Aussteller Zeugen: Beisitzer Hans Kneussl, Mattheis Häring, Sebastian Gatt, Gerichtsschreiber
Die Grundbesitzer Hans Stanngl, Andrä Hehenmoser, Klaus Nagl und Sigmund Schleicher zu Hof, alle Gericht Rotemburg klagen Josef Rampl, Sebastian Hümer, beide zu Hueb im Gericht Rotemburg, dann Hans Rapensperger, Sebastian Rampl und Georg Pemthaner in der Hofmark Liechtenwerd wegen der gemeinsamen Erhaltung der von ihnen errichteten Archenbauten. Unter Jakob Zoppl, Hüttmeister zu Ratemberg, Bartlmä Planngkh, Stadt- und Landrichter zu Ratemberg, und Hans Wemher, Richter zu Rotemburg vergleichen sich die Parteien. Die von Hof müssen ihren errichteten Wurf wieder entfernen. Sie sollen von dem alten Werk landabwärts bis zum geschlagenen Stecken mit einem 'liegenden Werk' fahren. Sollte wegen starken Wassereinbruchs ein stärkeres Werk erforderlich sein, so ist dies mit beiden Parteien vor dem Richter von Rotemburg zu beratschlagen. Siegler: Hans Wemher, Landrichter zu Rotemburg Zeugen: Hans Gleissenperger zu Straß, Paul Rapl, Thomas Astholzer und Joachim Mall, alle Gericht Rotemburg
Freiheiten, Hoheitsrechte und Abgrenzung der Hofmark Liechtenwerdt. Schloss und Hofmark haben das Jagd- und Fischereirecht. Der Schlossinhaber hat die niedere Gerichtsbarkeit, das Recht zu Ehehafttaidingen, jedoch in Malefizsachen mit Schubpflicht an das Landgericht Rotenburg. Bei Bedarf können von Rotenbuch Geschworene angefordert werden. Im Grundverkehr und Außerstreitsachen ist Liechtenwerdt erste Instanz. Land- und Kriegssteuem sind an das Schloss abzuführen. Jedermann in der Mark ist zu Scharwerksdiensten am Schloss verpflichtet. Weiters besteht das Recht zu Fährdiensten über den In. Das Recht auf den Kirchgang nach Münster samt Zehentverpflichtungen an den Pfarrer und dessen Messdienst in der Johannes-Schlosskapelle sind verbrieft, weiters der Fischfang zwischen Brixlegker Bach und herauf bis zum Hof im Gericht Rotenburg, die Gamsjagd am Sunnbendjoch und die Vogeljagd im Pranttenperg sowie das Reisgejaid. Der Fischzins von den Auen zu Liechtenwerdt und den Seen im Mosertal ergibt 165 fl jährlich. Die Grenzen der Hofmark werden beschrieben (vgl. oben Nr. 2). Es folgen 34 genannte Zinspflichtige mit ihren Gütern und ein Vertrag mit den Nachbarn von Habach, welche nach Liechtenwerdt zinsen, aber im Gericht Rotenburg liegen. Dazu werden genannte Marksteine gesetzt und beschrieben.
Anton Hagg, Verweser der Herrn Fugger zu Schwaz, und Christian Neuhauser zu Schwaz, derzeitige Spitalsmeister des Hl.Geist-Gottshauses und Spitals zu Schwaz, verkaufen dem Sigmund Rampl zu Aichach und Münster, in der Hofmark Liechtenwördh sesshaft, mit Zustimmung des Rochus Castner, Pfleger zu Freundtsperg und Schwaz, den Zehent von etlichen Höfen und Gütern in der Hofmark Liechtenwördh und im Gericht Rottenburg um 250 fl. Siegler: Rochus Gas hier als Oberspitalspfleger und die Aussteller Zeugen: Bartlmä Wagner, Georg Schüestl, Hausvater, Georg Phörl, Schreiber im Spital zu Schwaz, und Georg Nidermair zu Vomp
Christian Riedler, Holzmeister der beiden Herrschaften Ratenberg und Khuefstain, bewilligt den Nachbarn zu Minster und Asten im Gericht Rotemburg und der Hofmark Liechtenwerdt auf deren Bitten die Auszeigung eine Waldstücks zwecks Holzgewinnung zur Errichtung zweier Archen und einer Brücke. Mit diesem Waldstück wurde die Stadt Ratemberg 1309 belehnt, um darin Lärchen zu schlagen, doch werden diesmal nur Fichtenstämme genehmigt. Es liegt bei der Grintspacher Brücke über dem Habach-Bach an der Gerichtsgrenze, reicht bis zum Kalten Brünndl. Weitere Grenzen werden genannt. Das Genehmigungsschreiben des Landesfürsten vom 9. Nov. 1581 ist inseriert. Siegler: Der Aussteller
Hans Georg Pfisterer, Pfleger auf Trazberg und Mäzen klagt namens seines Herrn N. Fugger, Freiherr zu Kirchperg und Weissenborn, die ganze Gemein und Nachbarschaft zu Minster, Hab ach und die Interessenten der Hofmark Liechtenwörth, weil diese vor vier Jahren ihr vom Archenbereiter auf vier Baumlängen genehmigtes Archl in den Sümpfen und Gr neben stark erhöht und um etliche Baumlängen vergrößert haben, sodass die Gründe des Schlosses Mäzen Schaden nehmen. Die Abtragung dieser strittigen Arche wird begehrt und nach Augenschein der landesfürstlichen Kommission unter Ulrich Stuppa(u)n von Purgeis, oberster Bergwerks- und Schmalzwerksfaktor zu Schwaz, folgender gütiger Vergleich geschlossen: Obwohl dieser Archenbau etwas zu hoch erscheint, soll er bleiben, da er der Schiffahrt dient und sich ohnedies auf sandigem Grund weiter setzt. Künftig sollen Archen nur einvemehmlich gesetzt werden und jene von Minster um drei Schuh niederer sein als jene von Mäzen. Dagegen protestiert Pfisterer und kündigt für die Mazener Seite eigene Neuwerke an, die jedoch der Zöllner von Ratenberg beeinspmcht, falls sie der Naufahrt hinderlich sein sollten. Beide Seiten melden wegen Baukosten und Gerichtskosten Vorbehalte an. Siegler: Ulrich Stuppaun, Kommissär Zeugen: Hans Tymhamer, Handelsmann zu Schwaz, Georg Guggemoes, Berggerichtsschreiber zu Schwaz, Mag. Christian Bodenus, Pfarrer zu Minster, Hans Kögeler zu Lanögg, Richter der Hofmark Lichtenwörd (sic) und Hans Pfumer, Berggerichtsschreiber zu Ratemberg
Vergleich zwischen Abt Georg vom Kloster Georgenperg, Mag. Christian Bademus, Hofkaplan Erzhzg. Maximians III. und Pfarrer zu Minster, Hans Georg Pfisterer namens seines Herrn N. Fugger, dann Isaak Kögl und Jakob Perger von Haus, Martin Hasauer und Sebastian Tengg von Habach, weiters Adam Schrnit, Georg Ramppl, Jeremias Zeindl, Hans May, Abraham Schwaiger, Georg May, Hans Flöckh, Leonhard Milperger, Matthäus May, Martin May, alle zu Asten, Michael Guetfelder zu Jenpach, Hans Obholzer zu Wising als Vormund für die Kinder nach Salomon Schwaiger, Andrä Ramppl, Gastgeber, Blasius Plaickhner und Martin Hueber von Liechtenwörth, Sebastian Tenggs Erben, Jakob Wölzenperger, Martin Flöckh und Sebastian Ramppl zu Asten, welcher den Viehtrieb auf der Tegenwiese neu regelt. Bei der Tagsatzung unter dem Fügener Dekan Petrus Koch und dem Rotenburger Gerichtsschreiber Christoph Eyperger wird eine neue Weideordnung samt Weide tenninen, Pfändung und Pönale in neun genannten Punkten erstellt. Es folgt ein Verzeichnis aller genannten Berechtigten, welche Mannmahd oder Gemeinweiden auf der Tegerwiese in der Schranne Minster innehaben mit anteiligem Kostenschlüssel. Genannte müssen an den Wiesenhüter je 2 kr zahlen und sind mit obigen Eigentümern namentlich nicht identisch. Siegler: Leonhard Schenperger, Pfleger zu Rotenburg