Unità documentaria 22 - 1510 Aug. 16 (Montag nach St. Lorenzentag)

Richter Sigmund Heustadl zu Ymbst (Gerichtsherr Simon Tänntzl zu Tratzberg) nimmt die Zeugenaussagen auf Veranlassung von Andrä und Jörg Valger, Mairsleut im Pranndt und zu der Rynnen hinter Perwang, Gericht Erenberg, entgegen. Kundschafter sind Peter Keckh am Greben in Pschlabs, Adrian Kessler, Oswald und Klaus Perwannger, Hans Greuter Vater und Sohn. Die Zeugen sagen aus, daß sie bei Schnee mit dem Tarrenzer Galtvieh von der Schlümalpe zum Rottenlech abfuhren. In Kalben und Namels habe man nach einem abgängigen Stier gefragt, den man im Wald unter der Alpe Ratz gefunden habe. Weitere Zeugenaussagen belegen die Weidetätigkeit über dem Rottenlech hinauf in das Grün und in den Wald unter Ratz, auch am Ratzbach und in den breiten Gern. Auch beim Hobele wurde ungehindert gemäht. Auch der Gossenbrot von Reute und die von Perwang haben dort ihr Weiderecht gesucht. Übereinstimmend sagen alle Kundschaftsleute, daß sie nie einen Steig oder Weg von der Alpe Ratz herab in den Wald gesehen hätten, was sie mit Mund und Hand geloben. Diese Aussagen bestätigen der Gerichtsschreiber Sebastian falscher und Oswald Schmid von Reute. Siegler: obgenannter Richter Rechtssprecher: Hans Pawr, Oswald Kelss und Balthasar Übele, alle von Ümbst