Stuk 21 - 1513 Nov. 23 Reutte

Spanzettel zwischen den Brüdern Georg, Ambros und Hans Höchstetter, Bürger zu Augsburg und der Nachbarschaft in der Pfarre Praytenwang. Vor Hans Walch und Wolfgang Kripp, als Abgeordnete des Regimentes zu Ynnsprugk, kommt es wegen des strittigen Vertrags bezüglich des Hüttwerks in Pflach und der Holznutzung im Zwiselbach zum Vergleich. Die Gebäude am unteren Platz sind unstrittig, doch die Kapellen, Behausungen, Stallungen und Brunnen oben auf dem Rayn werden im Lehenbrief nicht erwähnt. Diese Gebäude und die Kohlplätze sollen von der Nachbarschaft geduldet werden. Dafür erhält sie von den Höchstettem für die St. Anna-Kirche eine Glocke. Auch das strittige Holzflößen durch den Wassergraben zum Lech wird geregelt. Die Höchstetter verzichten in ihrer Hütte auf Weinschenken oder Wirtschaften. Mit dem Viehtrieb soll es wie bisher verbleiben. Die Öffnung des Tors am Plensee soll nur nach gegenseitigem Einvernehmen erfolgen. Von den erworbenen Gütern haben die Höchstetter so wie die anderen Nachbarn ihre Steuern und Gemeindeobliegenheiten zu erfüllen. Mit der Klause im Zwiselbach und mit der Holzschlägerung soll es, wie im Lehenbrief geregelt, gehalten werden. Eine genaue Abmarkung des strittigen Waldes erfolgt nach Lokalaugenschein durch die Obrigkeit. Den Untertanen von Praiytenwang wird bis Lichtmeß eine Kopie des Lehenbriefs ausgefertigt. Die beiden Spanzettel werden vom Emberger Gerichtsschreiber Sebastian lascher ausgefertigt. Zeugen: Anton Herwart, Hauspfleger zu Emberg, Erasmus Vogt, Pfleger zu Eberstorff und Zacharias Müllser (?), Pfleger zu Ernberg.