Stuk 17 - 1515 Aug. 2 (Donnerstag nach St. Peterstag Kettenfeier)

Georg Wotsch von Zwingenperg, kaiserlicher Rat und Hans Genwein, Richter zu Landegkh, bekunden folgende kaiserliche Instruktion, weil sich am Dingstuhl zu Tanhaim wegen der jährlichen Steuer etliche Irrungen ergeben haben: Künftig hat jeder erwählte Amtmann zu Tanhaim dem Richter zu Erenberg in allem treu und gehorsam zu sein, in Malefiz- und Gerichtshandlungen hilfreich beizustehen. Friedensbrecher, Totschläger und andere Übeltäter sind mit Hilfe der Nachbarn zu fangen und dem Richter auf die Herrschaft zu überantworten. Er darf nur auf Befehl des Richters handeln, nur in untergeordneten Sachen urteilen, muß schriftliche Urteile zur Bestätigung dem Richter verschlossen zusenden, um sie besiegeln zu lassen. Der Amtmann soll alle Klagen oder Verhandlungen, die Vorkommen, dem Gericht anzeigen und nicht zurückhalten. Die Tannheimer sollen die gewöhnliche Steuer alle fünf Jahre im Beisein eines Pflegers oder Richters erlegen, damit jedermann gleiche Bürde trage und keiner unbillig beschwert werde. Siegler: Georg Wotsch und Hans Genwein