Einzelstück 49 - 1551 Okt. 5

Richter Hans Karl (Pfleger Friedrich von Hausen) zu Erennberg urteilt bei Abhaltung des Quatemberrechtes auf dem Rathaus zu Reytten wegen der zu Unndterreytten gelegenen gemeinen Lüß, welche unter dem Wasser des Lechs gelegen sind und daher durch aufwendige Archenbauten geschützt werden müssen. Auf Ersuchen des Bürgenneisters Hans Clainhanns, hinter dem Kernhaus wohnhaft, und des Jakob Wüest als bevollmächtigte Prokuratoren, wird zu Recht erkannt: Wenn ein Bürgermeister und Baumeister zu Reytten zur Errettung ihrer Lüß die notwendige Verbauung mit Archen oder Zäunen gemeinschaftlich verordnet, so haben die einzelnen Lüßinhaber die auf sie anfallenden Zaunkosten zu erlegen. Wer diese Baukosten nicht bezahlt, verliert den Nutzungsanspruch, welcher zur Hälfte der Herrschaft und zur Hälfte an Reytte heimfällt. Wer die bisherigen Kosten noch nicht bezahlt hat, soll diese binnen zwei Monaten begleichen oder er verfällt der gleichen Strafe. Siegler: Hans Karl, Richter Beisitzer und Geschworene: Hans Polster, Jakob Heß, Jörg Pauman, Hans Rott, Jörg Kecht, Jörg Tanhaymer, Mang Ledrer, Mang Jackh, Hans Müller, Jörg Oberreytter, Hans Ortl und Kaspar Lascher, alle Bürger zu Reytten, und Oswald Lynder zu Ehenpühl.