Stuk 23 - 1557 Juni 21 Tannheim

Zwischen den Inhabern der Madgem und denen der Alpe Gappenfeld kommt es wegen strittiger Weidegrenzen unter dem Emberger Pfleger Georg Kannz zu einer Tagsatzung vor Ort. Der Pfleger bestimmt als Obmann den Richter Georg Franckh und den Forstüberreiter Jörg Obreuter als seine Vertreter, sowie die Beisitzer Jörg Schureli, Wolfgang Tenngl, beide aus dem Lechtal, und Kaspar Rauscher zu Piechelpach als Beisitzer. Als Bevollmächtigte von Madgern erscheinen Urban Renn im Pogen, Hans Grad zu der Kirche und Hans Hess zum Haldensee. Für Gappenfeld erscheinen die Gewalthaber Konrad Vogel, Richter zu Werttach, Konrad Schneider, genannt Ottmayr, Spitalmeister zu Kempten, Hans Mayr zu Faisstenau, Pfarre Mittelberg, und Andrä Herz zu Werttach. Die Inhaber von Gappenfeld hätten unter dem Sulzspitz, bei dem Schefhof und gegen Stauffen mit ihrem Vieh die Heuernte vernichtet, wobei sie sich auf einen alten Vertrag berufen. Es wird erkannt, daß die Gappenfelder nur im bisher geübten Ausmaß weiter auf Madgem weiden dürfen, ohne jedoch mit Pickel und Schaufel jenseits genannter Marken Wege anzulegen. Die alten Marken beim Schefhof bleiben lt. Vertrag von 1469 zwischen Hans Stainacher zu Reuti, Richter zu Erenberg, und Martin Frickh von Tannhaim aufrecht. Als einmalige