Stuk 543 - 1824 Juli 22 Reutte

Kuratelrechnung des Jakob Zeiller für die mj. Maria Anna Ginzinger. Seit 1816 führt Zeiller für sein 1803 geborenes Mündel, welches derzeit beim Postwirt zu Reutte die Kochkunst erlernt, die Vormundschaft. Ihre Mutter Maria Josefa geborene Rief, Ehefrau des Bernhard Ginzinger zu Lähn, verstarb am 9. Aug. 1822. Es wird das Vatererbe nach Josef Ginzinger und das Muttererbe seit 1822 nach genannter Inventur abgerechnet. Das Gesamtvermögen von 10.468 Gulden wird in der Vormundschaftsrechnung mit Ausgaben von 899 Gulden belastet. Nach Abrechnung der Zinsen unter Einschluß des Bargeldes von 169 Gulden ist die am 31. Dez. 1823 abgeschlossene Abrechnung ausgeglichen. Vor Richter Balthasar Marberger, dem Aktuar Alois Baldauf, Leopold Angerer, Postmeister, Johann Paul Ertle, Xaver Ostenried von Lähn, als Gegenrechner bzw. Verwandte Ginzingers wird Vormund Zeiller vorbehaltlich, daß er für einige Darlehensposten die notwendige Sicherstellung oder Rückzahlung erwirkt, bestätigt. Das erübrigte Geld soll binnen sechs Wochen mit 5 % fruchtbringend angelegt werden. Zinsausstände sind baldigst einzutreiben. Es dürfen keine größeren Geldvorschüsse an das Mündel gemacht werden. Für seine Abrechnung darf er 30 Gulden abziehen. Die bedeutende Vermögensminderung wird durch Steuemachzahlungen, Totfallskosten und Abhandlungstaxen verusacht.