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Dorf 94
Breitenbach am Inn, Tirol (Bezirk Kufstein)
AT 6252
Archiv der Gemeinde Breitenbach am Inn
In den Archiv-Berichten wird eine Waldabteilung samt Ausmarkungsbrief in der Jocher Gemeindeabteilung von 1756 dokumentiert. Sonst beherbergte das Gemeindearchiv, das sich 1912 beim Lehrer im Mesnerhaus befand, „nur moderne Sachen“. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass sich im Pfarrarchiv Gemeindesachen unter der Signatur III/5 befinden. Darunter eine Dorföffnung der Schranne Breitenbach vom 25. Juni 1635, welche Vidimierungen der alten Öffnungen von 1483,
1442 und 1515 enthält, ausgestellt auf Pergament von Heinrich Zerhoch, Richter zu Rattenberg. Davon war auch eine Kopie auf Papier aus dem 17. Jh. anlässlich der Ordnung des Pfarrarchivs durch den Verfasser vorfindig. Übrigens fehlen in der Weistumsedition die letzten fünf Seiten jener im Pfarrarchiv liegenden Dorföffnung, welche als nicht beglaubigte Abschrift des späten 18. Jh.s überliefert ist.
Weitere Gemeindeangelegenheiten des 18. und 19. Jh.s wurden ebenfalls im Pfarrarchiv deponiert und 1980 vom Verfasser anlässlich des Dorfbuches inventarisiert (vgl. TLA, Repertorium Nr. 600, S. 19, Fasz. III). Die vom Pfarrer Feichtner erstellte Ordnung wurde vom Verfasser anhand des alten Inventars von 1859 und anhand der alten Signaturen rekonstruiert. Dabei musste festgestellt werden, dass in den letzten hundert Jahren zahlreiche wertvolle Stücke wie Stiftsurbare des 17. Jh.s, Kirchenrechnungen, sämtliche Schulakten und politische Akten fehlen.
Die vidimierte Abschrift der Dorföffnung der Schranne Breitenbach vom 25. Juni 1635 (10 Bl. Perg. mit Siegel) samt einer unbeglaubigten Abschrift (Pap. 32 Bl. 18. Jh.) befindet sich unter Fasz 111/5/1,2 im Pfarrarchiv. Ebenso sind weitere Gemeindesachen von 1855 - 1859 betreffend Bevölkerungstabellen, Erwerbssteuerbefreiung, Landesverteidigung und Errichtung einer Taubstummenanstalt im Pfarrarchiv. Im Fasz. IV liegen Steuersachen des 18. und 19. Jh.s, die überwiegend Gemeindeangelegenheiten tangieren, wie Brückensteuereinhebung (1707), Türkensteuer (1717), Beitrag zum Pfarrhof Freising, Steuerrückstände, Religionsfond,
Dominikaisteuer, Gemeindewustung und Archensteuer, gedruckte Behördenzirkulare, drei Steuerausweise der Gemeinde Kössen usw.
Das jüngere Gemeindearchiv ist seit 1995 im Gemeindeamt im Keller brandsicher untergebracht. Durch die Innregulierang bleiben künftig Überschwemmungen hoffentlich ausgeschlossen.
Archiv-Berichte aus Tirol, Bd. IV, Wien 1912, S. 87;
Sebastian Hölzl, Europagemeinde Breitenbach a. Inn (= Ortschroniken Nr. 41), S. 9, 27f;
Tirolische Weisthümer, Bd. 1,8. 119- 127.
Tiroler Geschichtsquellen Nr. 46, S. 21f.
mit Voranmeldung
Finale
Intermedio