Unità documentaria 107 - Mit der Einigkeit ist‘s vorbei

Eklat bei Verkehrsausschusssitzung in Mayrhofen: Vizebürgermeister Siegfried Erler verließ erbost den Saal.; Vor anderthalb Jahren waren sich die Gemeinderäte und der Tourismusverbandsvorstand in Mayrhofen noch einig: Eine Verlängerung der Zillertalbahngleise am Ziller bis zur Ahornbahn - so der Konzept der Mayrhofner Bergbahnen - kommt nicht in Frage. Stattdessen forderte man eine zweite Penkenbahn. Jetzt, nach 17 Sitzungen des erweiterten Verkehrsausschusses seit August, sollen sich etliche Mandatare von ihren Wunschvorstellungen verabschiedet haben. Denn die gemeinsam erarbeiteten Zahlen und Fakten hinsichtlich Gästebettenstandorte, BergbahnTransportkapazitäten und Verkehrsflüsse etc. sprechen eine andere Sprache. Es habe sich gezeigt, dass eine zweite Zubringerbahn im Ortszentrum keine Verkehrsverbesserung brächte und dies keine zukunftsweisende Lösung sei, heißt es von mehreren Mandataren.; Simulationen des beauftragten Schweizer Verkehrsplanungsunternehmens Emch+Berger hätten auch verdeutlicht, dass sich eine Erhöhung der Transportkapazität der Penkenbahn von derzeit 2000 Personen stündlich auf bis zu 4500 Personen nicht mehr mittels Skibussen bewältigen ließe.; Vizebürgermeister Siegfried Erler hat diese Simulationen bei der rund vierstündigen Sitzung am Dienstag nicht mehr gesehen. Er soll zuvor erbost den Saal verlassen haben, als sich abzeichnete, dass man um eine Lösung mit Zugverlängerung offensichtlich nicht herumkomme. Erler war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Weitere Mandatare der BürgermeisterListe sollen Erlers Beispiel gefolgt sein. Ausschussobmann Hansjörg Moigg will sich auf Anfrage der TT zum Sitzungsverlauf nicht äußern. Man werde weiterarbeiten, um die bestmögliche Lösung für Mayrhofen zu finden, sagt er.; Dazu müsse man den Tatsachen aber auch ins Auge sehen, meinen andere Mandatare. EineVerkehrsentlastung der Hauptstraße ohne zusätzliche Verkehrsmittel außerhalb der Straße sei nicht möglich, sagt etwa GR Hans Gasser. Auch in der Führungsetage der Mayrhofner Bergbahnen macht sich langsam Ungeduld breit. Für Bürgermeister Günter Fankhauser hat der Neubau des Bahnhofs Priorität. Die Penkenbahn sei BergbahnSache.;