Unità documentaria 193 - Wrack aus Wald gehoben

Oberhalb von Ellbögen wurde gestern die abgestürzte Cessna geborgen. Während eine Unfallkommission die Unglücksursache klären soll, ermittelt auch die Staatsanwaltschaft.; Der Nebel lichtet sich nicht. Er zieht umher, verdeckt die Sicht - auf das, was hier oberhalb von Ellbögen passiert ist und das, was noch vor den Ermittlern liegt. Kurz vor Mittag begann gestern die Bergung des am Sonntag abgestürzten Flugzeuges. Nach eineinhalb Stunden hatte ein Kran den verbliebenen Metallklumpen auf einen Transporter gehoben.; Zwei Tage nach dem Todesdrama im Wald von Ellbögen, bei dem sechs Menschen ihr Leben verloren haben, hängt der Nebel wieder tief in den Wald hinein. Keine zwanzig Meter reichte gestern die Sicht. Doch die Verhältnisse ändern sich schnell. Sehr schnell. Kurz darauf hellt es auf, ehe es eine Minute später doch wieder zuzieht. Wie das Wetter hier oben am Sonntag war, wird Teil der jetzt folgenden Ermittlungen sein. Sie könnten Monate dauern.; Der Nebel beeinflusste auch die Bergungsarbeiten. Das Wrack musste mit einem Kran gehoben werden. Am Montag konnte der Polizeihubschrauber zwar aufsteigen. Die Luftaufnahmen von der Absturzstelle waren aber schlecht, weshalb die genaue Lage des Wracks mit Sprays markiert wurde. Neuerliche Aufnahmen in den kommenden Tagen sollen helfen, den Unfallhergang zu rekonstruieren.; Zwei Tage lang hatten Sachverständige das Wrack begutachtet und untersucht. „Die Maschine hatte ein Leergewicht von rund 1900 Kilo. Die Experten schätzen, dass das, was übrig blieb, noch rund eine Tonne wiegt“, erklärte Christoph Kirchmair, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant. Kurz nach zwölf Uhr wurden die Flügel und Motoren abmontiert und auf den Transporter gehoben. „Die Propeller werden zur Untersuchung zur Herstellerfirma gebracht“, sagte Kirchmair. Danach wurde der restliche Rumpf angehoben und am Forstweg abgelegt. Fünf Mann der Bergefirma und acht Feuerwehrmänner aus Ellbögen waren im Einsatz. Und angesichts dieses gespenstisch anmutenden Schauspiels kam unter den Beteiligten die Frage auf: Wie konnte dieses Wrack überhaupt jemand lebend verlassen?; Dazu gibt derzeit nur Spekulationen und unbestätigte Aussagen. So soll der Schwerverletzte aus der Maschine geschleudert worden sein. Der Leichtverletzte soll sich selbst befreien haben können. Die Ermittler gaben sich gestern zugeknöpft. Die erste Befragung des leichter verletzten Überlebenden habe „nicht viel“ ergeben, hieß es seitens der Innsbrucker Staatsanwaltschaft. Der Mann stehe noch immer unter Schock und könne sich an kaum etwas erinnern. Der Zillertaler dürfte später noch einmal befragt werden. Der Zustand des Schwerverletzten war laut Angaben der Klinik „unverändert“. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen unbekannt wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen.; Am Forstweg drei Meter über der Absturzstelle wurde die Maschine, penibel beäugt von den Experten, noch einmal auseinandergeschnitten. „Die Wrackteile werden jetzt zum Flughafen Innsbruck gebracht. Dann wird entschieden, wo das Flugzeug untersucht wird“, erklärte Kirchmair. Die Zerstörung am Flugzeug dürfte vor allem durch den Brand entstanden sein. Einen Flugdatenschreibern oder Voicerekorder gibt es laut den Experten an Bord der Cessna nicht. Und so muss in Kleinarbeit versucht werden, die Nebel um den Absturz zu lichten.;