Cote
Identifiant(s) alternatif(s)
Titre
Date(s)
- 2012-10-02 (Publication)
- 2012-09-30 (Production)
Niveau de description
Pièce
Étendue matérielle et support
digital, Seite 3
Nom du producteur
Notice biographique
Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.
Histoire archivistique
Portée et contenu
Flugzeug könnte laut Experten zu schwer gewesen sein, die Bedingungen für Sichtflug zu schlecht. Wrack noch nicht geborgen.; Neben der Betroffenheit über das tragische Flugzeugunglück bei Ellbögen mit sechs Toten und zwei Verletzten und dem Mitgefühl für die Angehörigen beschäftigte viele Tiroler gestern eine Frage: Wie konnte es überhaupt zu dem Absturz kommen?; Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Innsbruck und Flugunfallkommission liefen gestern auf Hochtouren: Eine erste Befragung des leicht verletzten Passagiers habe noch keine neuen Erkenntnisse gebracht, erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Karin Schiffmann. „Er kann sich noch nicht an allzu viel erinnern. Womöglich ist eine zweite Befragung nötig, wenn er sich erholt hat.“ Der zweite Verletzte liegt im künstlichen Tiefschlaf in der Klinik (siehe Interview oben).; Die Leichen der Absturzopfer wurden bereits gestern obduziert. Mit Rücksicht auf die Angehörigen wurden jedoch keine Ergebnisse bekannt gegeben. Nachdem die Polizei am Montag ihre Erhebungen am Tatort abgeschlossen hatte, sollten Luftbilder von der Lage des Wracks angefertigt werden. Da diese wie die Bergung selbst auch vom Wetter abhängig sind, konnte Walter Pupp, Chef des Landeskriminalamtes noch keine konkreten Angaben zu Zeitpunkt und Art der Bergung machen. Ist das Wrack ins Tal geschafft, sind die Gutachter am Zug. Neben einer technischen Untersuchung würde auch der Hintergrund des Piloten „durchleuchtet“, beschrieb Peter Urbanek, Leiter der Unfalluntersuchungsstelle des Bundes, gegenüber der APA das Procedere. Welchen Werdegang hatte er und welche Lizenzen besaß er? Auch Wetterdaten, Funkverkehr und die Flugroute spielen in den Untersuchungen eine Rolle.; Warum die Maschine mit Ziel Valencia (Spanien) auf ihrem Flug Richtung Brenner bald nach dem Start vom Kurs abgekommen und an der Ostseite des Wipptales abgestürzt war, konnte die Unfallkommission im Verkehrsministerium gestern auf TT-Anfrage noch nicht beantworten. Ob der Pilot wegen des dichten Nebels umdrehen oder eine Notlandung versuchen wollte, ist unklar. Ein Jäger hatte stotternde Motorengeräusche gehört, was für einen Triebwerksausfall sprechen würde.; In Fliegerkreisen herrschte gestern Rätselraten über die Unfallursache. Ein gerichtlich beeideter Sachverständiger für Luftfahrt, der nicht namentlich genannt werden wollte, erklärte, dass noch alle Aussagen über den Absturz Spekulation seien, solange keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen. Allerdings räumte er ein, dass ihm erfahrene Berufspiloten, die kurz nach dem Kleinflugzeug gestartet waren, versichert hätten, dass bei den Sonntagfrüh herrschenden Wetterbedingungen ein Sichtflug nicht in Frage gekommen sei. „Das war unter den Voraussetzungen nie eine Option.“ Der Pilot der Unglücksmaschine war im Sichtflug gestartet. Er hatte ausreichende Bedingungen dafür auf Nachfrage des Towers bestätigt. Für Sichtflug muss ein Pilot laut Vorschriften bis zu einer Höhe von 4000 Fuß eine Mindestsichtweite von fünf Kilometern und Sichtkontakt zum Boden haben sowie einen Mindestabstand zu den Wolken halten.; Nachvollziehen kann der Experte auch Aussagen, wonach die Maschine mit voller Besetzung (acht Personen) und Gepäck sowie voll betankt für den Vierstundenflug an ihrer „Leistungsgrenze“ gewesen sei. Staatsanwältin Schiffmann konnte dazu noch nichts sagen: „Wir warten auf den Bericht des Landeskriminalamtes.“; Am Flughafen Innsbruck wurde wegen des Unglücks eine für heute geplante Notfallübung auf unbestimmte Zeit verschoben.;