Item 233 - Kaum dem Tod entronnen, wieder ans Limit gegangen

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AT GemA Mayrhofen ORTSCHRONIK MAYRHOFEN-ZA1-233

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Title

Kaum dem Tod entronnen, wieder ans Limit gegangen

Date(s)

  • 2013-01-30 (Creation)
  • 2013-01-30 (Publication)

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Item

Extent and medium

digital, Seite 41

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(gegründet 21. Juni 1945)

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Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.

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Elf Tote forderte 2012 eine Lawine am Manaslu. Drei Zillertaler kamen heil davon. Ihr Dokumentarfilm wird heute im Europahaus gezeigt.; Die Schreckensmeldung ging im September 2012 um die Welt: Eine riesige Lawine am Mount Manaslu in Nepal hatte in der Nacht vom 23. auf den 24. September elf Menschen im Hochlager 3 auf rund 6800 Metern in den Tod gerissen.; Die Nachricht versetzte auch in Tirol mehrere Familien in Angst und Sorge - waren doch fünf Unterländer genau zu diesem Zeitpunkt bei einer internationalen Expedition auf den 8163 Meter hohen Bergriesen unterwegs Richtung Gipfel.; Doch dann die Entwarnung: Bergführer und Flugretter Stephan Keck aus Kramsach, Christian Huber aus Breitenbach und die drei Zillertaler Michael Sporer (Schwendau), Martin Thanner (Aschau) und Albert Schiestl (Hippach) samt ihrer weiteren sechs Kameraden der international besetzten Expedition waren alle wohlauf.; „Wir waren noch ein paar Tage im Basislager geblieben und sind nicht gleich nach der Wetterbesserung weiter aufgestiegen“, erinnert sich Albert Schiestl. Die Bergfexe hatten da bereits einen achttägigen Fußmarsch von 550 Metern Seehöhe ins 130 km entfernte Basislager auf zirka 4800 Metern Seehöhe hinter sich. „Wir akklimatisierten uns, dann hielt uns eine Schlechtwetterfront, die zwei Meter Neuschnee brachte, noch gut eine Woche dort fest“, schildert Schiestl.; Danach habe die Gruppe weitere vier Tage gewartet, während andere bereits nach zwei Tagen weiter aufstiegen und das mit dem Tod bezahlen mussten. „Ein zehn mal zehn Meter großer Gletscherabbruch löste die gewaltige Eislawine aus“, weiß Schiestl. Direkt wahrgenommen hat er aber nicht, welche Tragödie sich 2000 Höhenmeter über ihm abspielte. Der Grund: „Es gingen im Minutentakt in der ganzen Gegend Lawinen ab.“ Gegen 6 Uhr Früh gingen im Basislager die ersten Funksprüche der 13 Überlebenden ein. „Bis der Hubschrauber aus Kathmandu da war, vergingen vier Stunden. Mit ihm flog Flug- und Bergretter Stephan Keck hinauf, koordinierte den Bergungseinsatz und half bei der Identifizierung der Toten“, erzählt Schiestl.; Die traurige Bilanz beim Hochlager 3: elf Tote. „Diese Tragödie war natürlich ein Schock für uns“, sagt Schiestl. Dennoch entschieden sich einige seiner elfköpfigen Gruppe, den Gipfelsieg in Angriff zu nehmen. Mit dabei war Albert Schiestl. Am 28. September campierten sie auf dem Lawinenschnee, der das Hochlager 3 auf 6800 Metern unter sich begraben hatte. Am 29. September stiegen sie direkt zum Gipfel auf. „Weil auch ein Sherpa unter den Lawinentoten war, wollten die Sherpas nicht mehr zum letzten Lager auf 7400 Metern aufsteigen“, erklärt Schiestl. Mühsame 13 Stunden dauerte der Aufstieg. 1350 Höhenmeter galt es ohne künstlichen Sauerstoff bis auf den 8163 m hohen Gipfel zu überwinden. Einige kehrten vorher um. Vier erreichten nicht zuletzt aufgrund enormer mentaler Stärke ihr Ziel: Stephan Keck, Christian Huber, Albert Schiestl und Martin Maier aus Bayern. Glücksgefühle am Gipfel gab es nicht. Im Gegenteil. „Wir waren am Limit. Vor lauter Anstrengung übergibt man sich“, erzählt Schiestl. Und dann lag noch der siebenstündige Abstieg vor ihnen. Sie schafften auch das unbeschadet.; Albert Schiestl dokumentierte die Expedition mit der Videokamera gemeinsam mit seinen Bergsteigerkollegen. Der Hippacher zeigt heute Mittwoch den Dokumentarfilm unter dem Titel „Erfolg und Tragödie am Manaslu“ um 20 Uhr im Europahaus in Mayrhofen. Karten (10 Euro) sind im Tourismusverband Mayrhofen erhältlich.;

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