Pièce 365 - Kanada kann kommen

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Cote

AT GemA Mayrhofen ORTSCHRONIK MAYRHOFEN-ZA1-365

Identifiant(s) alternatif(s)

Titre

Kanada kann kommen

Date(s)

  • 2014-04-01 (Production)
  • 2014-03-29 (Publication)

Niveau de description

Pièce

Étendue matérielle et support

digital, Seite 14

Nom du producteur

(gegründet 21. Juni 1945)

Notice biographique

Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.

Histoire archivistique

Portée et contenu

Im Zillertal erfüllt sich Kabarettist Alfred Dorfer einen Bubentraum und spielt Teile von „bisjetzt“ auf Englisch.; „The Funniest Show On Snow“ - unter diesem Motto steht das „Altitude Comedy Festival“, das von 31. März bis 4. April eine Heer- schar an britischen Comedians ins schöne Zillertal lockt. Doch nicht nur englische Humoristen stürmen in und um Mayrhofen die Bühne - auf der Künstlerliste findet sich auch der Name von „Österreichs beliebtestem Komiker“. Die Behauptung der Website nimmt Alfred Dorfer kommentarlos zur Kenntnis - gesprächiger wird er, wenn’s darum geht, das ungewöhnliche Engagement zu erklären.; Ungewöhnlich deshalb, weil Dorfer im Zillertal sein Programm „bisjetzt“ nicht nur auf Deutsch spielt, sondern Teile davon auch auf Englisch zum Besten gibt. „Das war schon immer ein Ziel von mir, ein Bubentraum sozusagen“, erzählt er im TT-Gespräch. Aber kann man den zutiefst österreichische Dorfer-Humor überhaupt übersetzen, ohne dass die Tiefgründigkeit auf der Strecke bleibt? „Mein Ansatz war es, einen Ausschnitt zu wählen, der auch jenen Menschen etwas sagt, die weder mich noch Österreich gut kennen: Tagespolitisches fällt da genauso weg wie ausgedehnte Wortspielereien“, sagt Dorfer, der per Zufall zu seinem English-Gig gekommen ist. Via YouTube stieß der in London arbeitende Manager des Festivals auf einen Dorfer- Clip, befand den Humor - trotz nahezu nicht vorhandener Deutschkenntnisse - für funny und sprach sogleich die Einladung aus. „Er hat die Katze im Sack gekauft“, lacht der Kabarettist, der just am 1. April sein Fremdsprachen- Debüt vor großem Publikum gibt. Kommt da auch bei einem Routinier wie ihm so etwas wie Lampenfieber auf? „Auf alle Fälle, das weiß ich jetzt schon“, gibt er zu.; Dorfers Bubentraum geht aber auch nach dem Zillertal-Gastspiel weiter. „Es gibt ein Angebot, für drei Auftritte nach Kanada zu gehen. Dafür bräuchte ich dann aber ein abendfüllendes Programm - und das reizt mich schon sehr“, sagt er. Aber wie kam’s dazu, dass man auch in Kanada von ihm Wind bekam? Im weitesten Sinn ist das Goethe zu verdanken. Schon seit Jahren ist Dorfer nämlich mit dem Goethe-Institut verbandelt und gern gesehener Gast in dessen Außenämtern. Egal ob in Sophia, Belgrad, Lissabon, Athen, Rom oder Madrid. In diesem Zusammenhang kam irgendwann auch Kanada für einen Gast- Auftritt ins Gespräch - da die dort lebende deutsche Community aber nicht sehr groß ist, wurden schließlich Pläne für einen englischen Abend geschmiedet. Wann dieser über die Bühne gehen wird, steht aber noch in den Sternen. Untätig ist Dorfer nämlich auch hierzulande nicht.; Gemeinsam mit seinem Kabarett-Kollegen Florian Scheuba arbeitet er gerade an einem neuen Programm, das am 12. Mai im Wiener Rabenhof Premiere hat - und um eine runde Sache kreist. In „Ballverlust“ geht’s passend zur bevorstehenden Fußball-WM in Brasilien um die wichtigste Nebensache der Welt, der auch der einstige „Donnerstalker“ mit Haut und Haaren verfallen ist. Seiner Satire-Zeit im ORF, die mehr als drei Jahre zurückliegt, trauert er übrigens nicht sonderlich nach. „Derzeit spüre ich keinen Phantomschmerz. Vielleicht auch deshalb, weil ich durch meine Tourneen dem Publikum wieder viel näher bin, als ich es im Fernsehen war.“; Nah dran ist der Kabarettist aber auch, wenn’s darum geht, dem ORF und der Politik auf die Finger zu klopfen. Gemeinsam mit vielen heimischen Kollegen der Film- und Fernsehbranche prangert er in einer Online-Petition das Aushungern der Branche an. Und macht sich dafür stark, dass 20 Prozent der ORF-Gebühren für heimische Produktionen reserviert werden. „Im Sinne einer Identitätsstiftung halte ich das für notwendig“, ist er überzeugt. Die ORF-Programmplanung überzeugt ihn dafür weniger. Dorfer: „Mich erinnert das an eine Sphinx. Die versteht auch keiner.“; Beim „Altitude Comedy Festival“ in Mayrhofen präsentiert Alfred Dorfer am 1. April sein Programm „bisjetzt“ auf Deutsch (20 Uhr) und Ausschnitte davon auch auf Englisch (23.30 Uhr). www.altitudefestival.com

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