Unidad documental simple 466 - Weiter Weg zum Ziel für Dampfzug

Verhärtete Fronten, aber klares Bekenntnis zum Zug: Beim TT-Forum in Mayrhofen rauchten die Köpfe.; Im Europahaus in Mayrhofen ging Mittwochabend der Rauch auf. War doch die Zukunft des defizitären Dampfzugs Thema des TT-Forums. Viele Fragen aus dem Publikum prasselten dabei auf Zillertalbahn-Direktor Wolfgang Holub nieder.; Und es gab auch jede Menge aufschlussreicher Antworten von ihm, von Mayrhofens TVB-Vorstand Christian Rauch und Planungsverbandsobmann Hansjörg Jäger in der von TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern geleiteten, sachlichen Diskussion. „Wir wollen, dass der Zug positive Zahlen schreibt und glauben, dass das möglich ist“, meinte TVB-Vorstand Rauch. „Wahrscheinlich ist er nicht gewinnbringend zu führen. Wir sind aber nicht dazu da, Defizite abzudecken und wollen Konzepte“, setzte Jäger als Sprecher der Gemeinden nach und forderte, dass Holub (er geht in zwei Jahren in Pension) umgehend ein Nachfolger an die Seite gestellt wird.; Ein Hotelier kritisierte die teuren Dampfzugpreise. „Die normale Zillertalbahn ist in der Zillertal Aktivcard inkludiert, der Dampfzug nicht. Wir überlegen, da eine Lösung zu finden“, erklärte Rauch. Die Touristiker finanzieren nun ein Marktsondierungskonzept, durch das festgestellt werden soll, ob es am Produkt Dampfzug genug Interesse gibt, ließ Holub wissen. „Wenn nein, wird er eingestellt. Wenn ja, werden wir schauen, wie wir Produkt, Marketing und Vertrieb neu auf Schiene bringen“, erklärte Holub. Mit den bereits erbrachten Einsparungen und der geplanten Einstellung des Schnupperzugs 2014 würden nächstes Jahr rund 60.000 Euro im Betriebsergebnis fehlen, plus 33.000 Euro für die Infrastruktur.; „10.000 Euro erbringen wir selbst, 10.000 zahlt der TVB Silberregion Karwendel und 40.000 kommen von den TVB im Zillertal“, informierte Holub über die jüngsten Vereinbarungen das kommende Jahr betreffend. Für die 33.000 Euro habe man einen Antrag bei den Gemeinden gestellt. Jäger gab sich abwartend, meinte am Schluss aber: „Wir werden dem Talvertragsausschuss empfehlen, den Dampfzug aufrechtzuerhalten. Andere müssten so was bauen. Wir haben es.“; Groß war das Interesse des Publikums auch am gesamten Unternehmen Zillertaler Verkehrsbetriebe und dessen Zukunft. „Zu 40 Prozent sind die Probleme erledigt. Das Land hat erkannt, dass äußere Einflüsse, für die das Unternehmen nichts kann, das Problem sind“, erklärte Holub mit Verweis auf Verträge und bestellte Leistungen, die nicht kostendeckend abgegolten werden. 2019 laufen die Verträge mit dem Verkehrsverbund Tirol aus, 2020 mit der Republik Österreich. „Dann gilt es zu verhandeln. Es könnte auch sein, dass Leistungen bei anderen Verkehrsunternehmen bestellt werden“, gab Holub zu bedenken. In 14 Tagen werde dem Aufsichtsrat ein 55 Millionen Euro schweres Investitionspaket für 2015 bis 2019 präsentiert. Auch die Elektrifizierung sei dabei Thema. Die Wortmeldung, dass die ZVB gegen die Wand gefahren wurden, konterte Holub mit den Worten: „Wir sind noch lange nicht an der Wand angekommen.“;