Unità documentaria 493 - Rettender Heli kam um zwei Uhr in der Früh

Es wäre eine ungemütliche Nacht geworden, so viel war rückblickend für Flugretter Alexander Narr sicher. Bei bitterer Kälte, zusammengekauert auf einem ausgesetzten Berggrat in knapp 3280 Metern Seehöhe, harrten in der Nacht auf Sonntag zwei Bergsteiger stundenlang aus - bis sie in einer spektakulären Rettungsaktion ausgeflogen wurden.; Zwei einheimische Alpinisten und ein deutscher im Alter von 21, 25 und 27 Jahren hatten Samstagmorgen eine Bergtour in den Zillertaler Alpen zum Gipfel des Schrammachers begonnen. Vom Gipfelgrat wollte sich die Dreier-Seilschaft anschließend durch die Südwand in Richtung Schlegeis abseilen. Doch dabei verirrte sich das Trio. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als bei einbrechender Dunkelheit einen Notruf abzusetzen und zurück zum Gipfel zu steigen.; Der Notarzthubschrauber Heli 4 und die Bergrettung Ginzling machten sich auf den Weg und konnten kurz nach19 Uhr einen 21-jährigen Mann aus dem Bezirk Schwaz ausfliegen. Doch dann machte das Wetter der weiteren Bergung einen Strich durch die Rechnung. Nebel, Wind und Schnee zogen auf. So mussten die Heli-Crew und die zwei verbleibenden Männer am Berg warten - unendlich scheinende Stunden.; Als das Wetter kurz nach zwei Uhr Früh aufklarte, startete Pilot Beat Kaiser einen weiteren Nachtflug. „Es war mondhell und deshalb kalkulierbar“, schilderte der Pilot, der mit seinem Team die beiden Alpinisten leicht unterkühlt bergen konnte. „Die beiden waren nur leicht unterkühlt, nervlich natürlich angespannt“, erklärte Flugretter Narr. Nachsatz: Eine derartige Rettung in später Nacht sei „absolut ungewöhnlich“. Aber die Verhältnisse hätten gepasst. Für die Crew war es dann eine kurze Nacht. Denn Sonntagfrüh rief die Leitstelle zum nächsten Einsatz.