Item 88 - Ein „Nastrovje“ auf die Tiroler Küche

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Código de referência

AT GemA Mayrhofen ORTSCHRONIK MAYRHOFEN-ZA1-88

Identificador(es) alternativo(s)

Título

Ein „Nastrovje“ auf die Tiroler Küche

Data(s)

  • 2013-01-04 (Publicação)
  • 2013-01 (Produção)

Nível de descrição

Item

Dimensão e suporte

digital, Seite 33

Nome do produtor

(gegründet 21. Juni 1945)

História biográfica

Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.

História do arquivo

Âmbito e conteúdo

Eine neue Generation russischer Gästen hat in Mayrhofen Einzug gehalten. Das große Prassen ist dem Preisbewusstsein gewichen. Doch die Liebe zu kulinarischen Schmankerln aus Tirol ist weiter gewachsen.; Konstantin Skvortsov ist stolz, ein Russe zu sein. Auf der Jacke des Elfjährigen und der seines 15-jährigen Bruders prangt in fetten Buchstaben „Russia“. Die beiden Jugendlichen aus Moskau zählen zur „neuen Generation“ der russischen Tirolurlauber: einerseits Patrioten, andererseits weltoffen. „Sie lieben Mayrhofen, es ist wie ihr zweites Zuhause“, erzählen die Eltern, Sergey und Lena Skvortsov, auf Englisch.; Seit 1999 fährt die Familie zum Skifahren ins Zillertal. Vor allem nach Mayrhofen, wo der russische Gästeanteil im Jänner 25 Prozent beträgt. Mit ein Grund dafür ist das Essen. „In anderen Ländern ist es oft schwierig, für die Kinder etwas zu finden, das ihnen schmeckt. Das Essen hier lieben sie - vor allem Nudelsuppe“, sagt Lena Skvortsov. Auch die Pisten, die modernen Lifte, die Gastfreundschaft, die Sicherheit und dass man jedes Jahr wieder auf andere russische Stammgäste trifft, nennt ihr Mann als Grund für ihre Affinität zu Mayrhofen. Dass in immer mehr Betrieben Informationen auf Russisch aufliegen, wissen die Skvortsovs ebenfalls zu schätzen - auch wenn sie mehrere Fremdsprachen sprechen.; Vor 20 Jahren, als Boris Burykin für den russischen Reiseveranstalter Ascent Travel erstmals Skireisen nach Österreich anbot, war die Gästeschicht eine andere. „Damals gab es sehr viele Verständigungsschwierigkeiten. Ohne Reiseleiter waren die russischen Gäste aufgeschmissen“, erzählt er. Dazumal habe man Innsbruck als Skidestination verkauft, sei in Wien gelandet und mit dem Zug weitergefahren.„ Heute sind die russischen Gäste viel reiseerfahrener und stellen höhere Ansprüche“, erzählt er. Das Klischee, dass den Russen nichts teuer genug sein könne, stimme aber nicht mehr. „Nach den Wirtschaftskrisen 1998 und 2008 wurden sie viel preisbewusster. Sie informieren sich im Internet. Was ihnen zu teuer erscheint, nehmen sie nicht“, erzählt er. Immer mehr würden zudem von der Flug- bis zur Hotelbuchung alles selbst in die Hand nehmen. „Die Zeiten, in denen einige russische Reiseveranstalter das Fünffache für eine Hotelübernachtung verlangen konnten, sind vorbei“, weiß auch Andreas Lackner, Geschäftsführer des TVB Mayrhofen-Hippach, dem die Russen im Jänner 70.000 Nächtigungen bescheren.; Die steinreichen Russen sind hier weniger geworden. Aber es gibt sie noch. Im Hotel Neue Post ist Juniorchef Willy Pfister derzeit verzweifelt auf der Suche nach einem Clown, der russische Weihnachtslieder singen kann. Der Vater einer betuchten russischen Familie, die mit eigenem Diener angereist ist, verlangt für das russische Weihnachtsfest am Abend des 6. Jänner danach.; Unterdessen hat Pfister Boeuf Stroganoff von der Speisekarte gestrichen. „Denn die Russen lieben die österreichische Küche, insbesondere die Weine, und ihnen ist gutes Essen und Trinken extrem wichtig“, schildert er. Die Lust, alles auszuprobieren, sorgt zwar nach wie vor dafür, dass nicht alles verspeist wird, was bestellt wird. Aber die Zeiten, in denen sich die Gäste aus dem Osten wie die Barbaren über das Büffet hermachten und ein freundliches „Guten Abend“ mit einem grimmigen Blick quittierten, sind vorbei.; „Ohne die Gäste aus Osteuropa könnten wir den Standard unseres Geschäftes nicht führen, denn dort herrscht noch keine ‚Geiz ist geil‘- Mentalität“, betont Manfred Mannlicher als Besitzer eines exquisiten Sportbekleidungsgeschäftes. „Aber wenn in Mayrhofen das Beförderungsproblem bei der Penkenbahn nicht gelöst wird, kommt dieser Qualitätsgast nicht mehr“, ist er überzeugt. Seine Familie führt auch ein Viersternhotel. Seine Strategie: „Unter 14 Nächtigungen geben wir keine Betten her. Wer sich das leisten kann, kann sich auch den Einkauf bei uns leisten.“;

Avaliação, selecção e eliminação

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