Hans Schmidt, Pfleger zu Landeck, nimmt auf Begehren der Prokuratoren Simon Lanpach und Hans Portner von Zam(b)s die Kundschaften zu Perfuchs als gewöhnlicher Dingstatt entgegen. Die von Zams nominierten Zeugen sind Hans Crammer, Niklaus Schneller, Hans und Sebastian Reichharl. Als Prokuratoren von Angedair (Angadayr) sind Hans Strenng und Mang Eberli anwesend. Es wird ausgesagt, daß die von Angedair mit ihrem Schaf- und Galtvieh mit denen von Zams im Pufl von Patscheid (Padscheyd) gefahren seien, jedoch nie mit ihrem Mdchvieh in der Alm geweidet hätten. Sie haben zwar je einen Dorfvogt, aber einen gemeinsamen Gewalthaber und Bieter, haben mit Angedair einen gemeinsamen Holzteil und eine Ehehaft und Steuer. Ein weiterer Zeuge sagt, daß die von Angedair nie mit ihrem Melchvieh in die Zammer Alm aber mit dem Galtvieh, Ochsen, Schafen, Kälbern und Rössern aufgefahren seien. Es gebe keine besondere Almgrenze, weil sie gemeinsam einen Hirten haben. Siegler: Hans Schmi(d)t, Pfleger Geschworene als Zeugen: Simon Concett, Jos Schwarz und Martin Köli, alle von Grins und Anton Sprich von Pfunds
Stellungnahme der Gemeinde Zams gegen die Gemeinde Angedair wegen Weiderechtsverletzungen auf Patscheid. Überarbeiteter ausführlicher Entwurf (vgl. Nr. 19 alte Sign.)
Armenfondsrechnungen über das abgelöste Urbar gut des Kirchspiels Landeck, welche von Anna Kirchner, Witwe nach dem verstorbenen Armenfondsverwalter Alex Kirchner von Angedair und dem gegenwärtigen Verwalter Franz Scheiher von Perfuchs, vorgelegt wird. Zum Stammvermögen von ca. 1100 Gulden kommen noch die Zinsen der nicht bezahlten Grundentlastungskapitalien von 43 Gulden bei genannten Schuldnern. Die rückzuzahlenden Kapitalien aus der Grundentlastung betragen zwischen 2 und 125 Gulden Davon schuldet die Rechnungsiegerin Anna Kirchner geborene Probst 249 Gulden was durch ihre Unterschrift quittiert wird.
Das Bezirksamt Landeck lehnt das Ansuchen der Zündholzfabrikamen Josef Darthe, Heinrich Huber und Karl Gabi im Haus des Bezirksarztes Josef Huber in Angedair aus feuerpolizeilichen Gründen, wegen Einspruch der Anrainer, wegen Geruchsund Lärmbelästigung und wegen der angrenzenden Holzbauten ab. Auch der Rekurs an die Statthalterei wird am 19. Oktober wegen Feuersgefahr, mangelhaften Bauzustandes der bisherigen Heiz- und Kaminanlagen, ungeeigneter Verbesserungsvorschläge und nachgewiesener Fahrlässigkeit abgelehnt, da bereits die bestehende Zündholzfabrik ungenügend feuersicher ist und wegen ihrer Lage für die vielen Holzbauten in Landeck eine Gefahr bedeutet.
Vermarkungsprotokoll der Wiesen des Josef Wäch ter aus Fließ, weiters Josef Streng und Benedikt Mark im Beisein der Vertreter von Angedair, Za ms und Fließ. Diese Wiesen werden vom Iliittleswald (Hirtlswald) umgrenzt. Bei der Vermarkung sind die Vorsteher Josef Kolb von Angedair, Franz Grißmann von Zams und der Stellvertreter Benedikt Knabl von Fließ anwesend. Die ausführliche Grenzbeschreibung mit genannten Grenzpunkten wird von allen Beteiligten durch Unterschrift und Siegel bestätigt.
Der Bezirkshauptmann richtet an die Gemeinde Angedair die Aufforderung, da der Lehrer und Organist Walch seinen Dienst in Landeck beendet, möglichst bald einen guten Nachfolger zu ernennen und den Gehalt aufzubessern. Die Bezirksbehörde ist interessiert, eine tüchtige Lehrkraft zu bekommen, weshalb eine Staatssubvention in Aussicht gestellt wird. Der Gemeindeausschuß soll binnen 14 Tagen zusammentreten, um eine Gehaltsverbesserung zu beschließen, was Voraussetzung für eine Subvention ist. In Perfuchs beim Wirt Josef Nigg fassen die beiden Gemeinden Angedair und Perfuchs den Beschluß, nachdem Josef Walch nach dreijährigem provisorischen Dienst den Austritt erklärt hat, daß sie den derzeitigen Gehalt von ca. 400 Gulden auf 500 Gulden aufbessern wollen. Gleichzeitig werden die Vorsteher bei der BPI um eine Subvention ansuchen. Die jährliche Auslage wird in der Kirchspielsrechnung angelegt. Unterschriften beider Gemeindeausschüsse mit Vorsteher Vinzenz Trenkwalder von Angedair und Vorsteher Gabi von Perfuchs.
Übersicht über den Fassungsraum für normale Un terbringung und Noteinquartierung des Militärs in der Gemeinde Angedair. In den 64 Mausern gibt es laut Erhebungen des Bürgermeisters Johann Krismer 20 bleibende und 3.1 vorübergehende Wohnungsquartiere mit 39 einzelnen Offizierszimmern, sowie 535 Mannschaftsunterkiinften bei normaler Einquartierung, weiters eine Kanzlei, 4 Magazine, 6 Werkstätten oder Wagenremisen und 128 Pferdestände. Bei Noteinquartierung erhöhen sich die Wohnungen auf 27, 38 Offiziersquartiere und 1065 Plätze für Mannschaften bis zum Feldwebel.
Bittgesuche an die Almosenstiftung um Unter stützung, die anläßlich des Todes eines Almosenempfängers nach Erledigung der Stiftung frei wurde. Die teilweise ausführlichen Begründungen der Bittsteller geben cindrucksam die soziale Lage der Armen wieder. Gesuche mit Genehmigungsvermerken liegen vor von: Matthias Nigg, Theresia Nigg, Michael Fieg, Christian Engelwerth, Ignaz Fieg, Sebastian Greiter, Amon Kurzemann, Maria Erhard, Josef Recheis, Maria Probst, Brigitta Nigg, Sebastian Greiter, Lucia Gundolf, Johann Probst, Maria Klo(t)z, Elisabeth Reinstadler, Josef Spiß, Margit Tiefenbrunner, Magdalena Wächter, Maria Streng, Geschwister Flieger, Agnes Fallast, Elisabeth Walch
Dorfvogtamtsrechnungen, auch GemeinschaftsRaitung oder Gemeinderechnung genannt, welche die Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde Angedair jahrweise verrechnen. Rechnungsleger sind die jeweiligen Dorfvogte ab 1840 die Kassiere: 1761 Jakob Spanner 1768 Thomas Greiter 1803 Alois Berwanger 1806 Anton Schueler 1808 Martin Probst 1811 Josef Speiser 1813 Anton Weber 1815 Max Recheis 1816 Johann Zangerl 1817 Josef Trenk walder 1818 Philipp Geiger 1819 Franz Schrott 1820 Leonhard Partoll 1823 Josef Jäger 1825/26 Johann Perwanger 1827-1829 Anton Kolb 1830-1832 Josef Trenkwalder 1835/36 ? 1836 Johann Zangerl 1840/41 Ändrä Kieclil 1842 Franz Grissemann 1847 Anton Pergmeister 1849 Josef Walch Weitere Dorfrechnungen: 1850, 1851, 1853(2), 1854, 1855, 1856, 1858, 1859, 1861, 1852, 1863(2), 1871, 1877
1765 Nov. 22: Gemein-Schluß wegen rückständiger Archenkosten 1766 Jän. 10: Anbringen an das Gericht wegen ArchenkostenTeilung 1766 Jän. 24: Entgegnung der Zweidrittelgemeinden zur Klage 1766 März 28: Auszug über den Steuerschlüssel 1766 ? Gedenkschrift wegen der Brückenerhaltung (Fragment) Abschrift des Anbringens vom 10.1.1766; 1766 Nov. 18: Beglaubigte Vergleichsabschrift wegen Archenkosten 1766 Nov. 23 Stellungnahme von Schnann mit Unterschriften 1766 Nov. 23 Vergleichsabschlag der Gemeinde Pettneu 1766 Nov. 25 Ablehnung von Flirsch wegen Vergleichszahlung 1766 Nov. 30 Stellungnahme der Gemeindeversammlung Perjen(n) 1766? 3 Archenberechmmgen und Beitragslisten 1766? Stellungnahme der Bruggfelder (Pruggfelder) Archeninhaber 1768 Jän. 12: Archenrechnung des Archenmeisters Adam Prantauer 1773 Jän. 19: Rechnung für Archenkassier Klemens Mayrhofer 1773 Jän. 12: Rechnung für die Perfuchser Arche 1776 Dez. 1: Beschwerde wegen falscher Archenverbauung
Johannes Schneller für Brudermeister Augustin Preith 1782: Matthias Recheis von Perfuchs 1791: Bartholomä Schösser an das Almosenamt Landeck 1800: Niklaus Greil von Zatns 1804: Josef Probst von Perfuchs an Johann Juen 1807: Kauf für Josef Stöcker im Eichholz 1807: für Matthäus Scheiber am Bichl und Franz Klainhainz 1813: Franz Jakob Falch, Fettneu, an das Almosenamt Landeck 1812/13: Steuerquittung für das Almosenamt Landeck 1815: Mitgliedschaft für Maria Anna Fisch, Almosenamt 1818: Unterstützung für Genofeva Mazeköpf 1821: Schuldbrief des Josef Scheiber, Perfuchs, für Armenfonds
1787: Jakob Troger zu Angedair für den Kassier Johann Heiseier 1791: Johann Heiseier zu Angedair, Metzgermeister 1795: Heiseier legt für 1791 bis 1794 Rechnung 1800: Michael Ehrhart legt die Almosen-Amtsrechnung 1803: Ehihart, Gastgeb zu Landeck, legt für 4 Jahre Almosenrechnung 1807: Johann Juen, Bauersmann zu Perfuchs, legt die Almosenrechnung 1811: Juen legt über das Almosenamt Landeck Rechnung 1815: Juen übergibt die Vermögensverwaltung an Valentin Pöll 1818: Verzeichnis der Darlehensnehmer der Almosenstiftung 1819: Rechnung des Almosenamtes durch Valentin Pöll, Metzger 1820: Amtsrechnung Valentin Pölls für Josef Spiß 1824: Lokal-Armenfonds-Rechnung des Josef Spiß ab 1820 1826: Lokal-Armenfonds-Rechnung des Christian Gstir, Bauer zu Landeck 1830/31: Armenfondsrechnung des Erhard Krißmer 1831/32: Armenfondsrechnung des Erhard Krißmer 1832/33: Armenfondsrechnung des Erhard Krißmer 1833/34: Rechnung Josef Krismers für den Lokalarmenfonds Landeck 1834/35: Armenfondsrechnung des Josef Krißmer 1835/36: Krismers Armenfondsrechnung 1885: Inventar des Kirchspiel-Armenfonds von Alois Müller, Brüggen
Replik der Gemeinde Angedair als Kläger gegen die Gemeinde Zams, welche auf die Klage vom 6. April betreffend die Weiderechte auf Patscheid, Griesbichl (Grießbühel), Wiesach und Spatwiesen Einspruch erhebt.
Steuerbuch für die Gemeinde Angedair mit den Namen der Steuerpflichtigen für das Nachtwach und Brunnengeld. Das Gesamtaufkommen beträgt 284 Gulden 34 kr, dazu kommen 67 Gulden 31 kr Erwerbssteuer und 13 Gulden 11 kr Dominikaisteuer. Von nicht steuerbaren Parteien werden 6 Gulden 34 kr Nachtwachgeld und 1 Gulden 8 kr Brunnengekl eingehoben. Vorsteher Johann Zangerl bestätigt diese Beträge für das Jahr 1836. Für 18, 1/62 ergibt sich unter Vorsteher Thomas Geiger an landesfürstlicher Steuer 336 Gulden 64 kr, an Wustungssteuer 274 Gulden 26 kr, an Erwerbssteuer 154 Gulden 33 kr, an Einkommenssteuer 188 Gulden 33 kr, an Sitzgeld 60 Gulden insgesamt 1013 Gulden 80 kr. Das Steuerbuch von 1878/79 nennt pro Steuertermin ein Aufkommen von 1163 Gulden 43 kr, welches unter dem Vorsteher Johann Krismer bestätigt wird. tir(g- Papier Libelle mit Namenslisten der Steuerpflichtigen und Stempel des 'Bürgenneisteramtes Angedair' (1879)
Wegen der Holz-, Weide- und Durchtriebs-Servitute auf dein Frödenegg-Walde zwischen der berechtigten Gemeinde Angedair und den Nachbargemeinden Kappl und See kommt es zur Regulierung. Ebenso werden unter Gemeindevorsteher Josef Kolb die Servitute der Hochgallmigger Alpe mit Fließ geregelt, weiters die im Nederamtsmais, die Dienstbarkeiten im Schwarz-, Gramlach-, Keller- und Sackwald mit der Gemeinde Perfuchs, in der Thialwaldung mit Perfuchs und Hochgalhnigg. Wegen zahlreicher Almrechte des kommt es mit den Gemein den Kaisers und Kapp] zur Regulierung und mit Perfuchs wegen des Perjcn(n)er Auele. Wegen der Ziegenweide in Angedair beantragt Reutte eine Berichtigung. Fiss rekurriert wegen des Schneefliichtrechtes auf Schongampen und Plazör, was durch Mirusterialerlaß abgelehnt wird.
Schuldbriefe, Zessionen und Quittungen für das Almosenamt des Kirchspiels Landeck von Jakob Partoll, der Rosari-Bruderschaft, Silvester Heis, Jakob Pohl, Michael Erhard zu Perfuchs, Josef Schüler, Peter Schimpfössl, Josef Anton Handle, Christian Sies (Sieß), Bernhard Schwaikofer von Kapp], Josef Jakob Spiss, Johann Wohlfartcr zu Brüggen, Anton Winkler auf dem Bichl, Franz Mallaun von Urgen, Alois Sies von Perfuchsberg (Fuchsberg), Regina Schuhes, Ursula Schimpfösl, Alois Schüler zu Brüggen, Josepha Winkler, Franz Anton Zobl zu Perjen(n), Engelbert Waibel zu Brüggen, Johann Lauggas zu Perfuchs, Anna Sophia Scheiber zu Perfuchs, Georg Schüler zu Perjen(n), Johann Marth zu Perfuchsberg, Peter Trenkwalder von Zams, Philipp Geiger, Josef Kleinheinz von Perfuchsberg, Anton Tschon von Bichl usw. Da diese Schuldbriefe in den Gerichtsprotokollen (Verfachbücher) verfacht sind, kann eine Regestierung unterbleiben.