Wegen eines strittigen Waldbezirkes in der Unteren Höllwiese wird von der Gemeinde Zams ein Lokalaugenschein veranlaßt. Vor Richter Johann Josef Stöckl von Gerburg, Franz Josef Linser, Gerichtsprokurator und Johann Strele, Oberschreiher erscheinen die Vergleichsparteien Johann Holer, Anwalt zu Zams, Franz Grissemann, Gastgeborene Michael Traxl und Sebastian Länderer als Bevollmächtigte der Gemeinde, Matthias Greil als Kundschaftsgeber und Martin Göbhard als Innhaber der Höllwiese. Gebhart kaufte die Wiese von Margarethe Trögl sei. und beansprucht den Wald, obwohl die Gemeinde dort wiederholt und unwidersprochen Vieh gepfändet habe. Bei Abholzung entstehe dort eine große Murengefahr für das Dort, da schon jetzt Steinschlag drohe. Im Kaufbrief Göbhards ist ein Waldkauf nicht erwähnt. Der Wert des Waldes würde den einstigen Kauf der Wiese um das Doppelte übersteigen. Der 80jährige Greil bekundet, daß der Wald vom Forst Überreiter der Gemeinde überlassen worden sei. Somit wird der Besitz der Gemeinde als Bannwald zuerkannt und Göbhard abgewiesen. Doch darf er die Stauden unter seiner Wiese aushacken. Die Gemeinde als Anrufer soll die Gerichtskosten von 4 Gulden tragen.
Siegler: Johann Josef Stöckhl, Pfleger
Vor Pfleger Johann Josef Stöckl kommt es wegen der Almnutzung auf Sack zu einem Vergleich. Die Zammer, vertreten durch Johann Josef Holer, Anwalt, Josef Haueis, Dorfvogt, Severin Matthias Holer, Anton Lins und Josef Geiger als Vierer, sowie Matthias Greil und Jakob Aschacher, Oberjäger, weiters genannte Bevollmächtigte von Zammerberg, Saurs und Angedair vergleichen sich mit Grainais (Anwalt Leonhard Scharf) wegen der Alpgrenze Im Sack, Sacktal (Sack) im hinteren Zammer Gebirge. Zams soll die strittige Alpe bis hinab, wo man 1746 ein Stück geräumt hat und mit Zuntern einen Zaun machte (nächst der dort befindlichen Brunnenquelle), der gegen das Mintschenjoch hinaufzieht, künftig mit dem ganzen Hirtenstab ungehindert das Vieh weiden, ohne einen weiteren Anspruch von Gramais zu befürchten. An genannten Grenzen sollen Marken angebracht werden. Die Gramaiser verpflichten sich, entlang dieser Grenze einen guten Zaun unentgeltlich zu machen und zu erhalten. Sollte das Vieh den schlechten Zaun durchbrechen, dürfen die Zammer pfänden.
Siegler: Johann Josef Stöckl, Pfleger der Herrschaft Landeck
Zeugen: Johann Stephan Vischer, Handelsherr und Ulrich Recheis, Organist zu Landeck
Zeugenaussage des Christian Waldner (81 Jahre) in Paznaun seßhaft und des Gregor Mungenast (72) zu Schnann wegen der geübten Weidenutzung im Dawinwaid bis an die mittlere Truien und Tugg-Garten. Die Ralsberger Paul Traxl und Matthäus Juen ersuchen um Protokollierung der Aussagen obiger zweier alter Hirten. Diese erinnern sich, daß sie mit den Nachbarn in Pronnen, Perfler, Weyerhof und Lore th mit dem gesamten Vieh im Frühjahr, Sommer, und Herbst die ganze Zeit die Weide im Dawinwaid (Tobin) ohne Widerrede genutzt haben. Ihnen sei auch in Erinnerung, daß Pfleger Ahraham Stockl 1719 auf Ersuchen der Grinner den Ausschuß des ganzen Zweidrittelgerichts anhörte, wodurch die Weiderechte für die Ralsberger im Dawinwaid und Tugg-Garten neuerlich bestätigt wurden. Wälder und Mungenast bestätigen dem Gerichtsverpflichteten zu Pettneu, Franz Stöckl, durch Handgelöbnis ihren Bericht, den sie bei Bedarf auch durch einen leiblichen Eid bekräftigen würden.
Siegler: Johann Josef Stöckl von Gerburg, Pfleger zu Landeck
Schreiben des Dorfmeisters Franz Matt [Math] an den Pfleger Johann Stöckl [Stöchl] von Landeck betreff Verweigerung der Abgabenleistungen mit Antwort des Pflegers.
Gemeinde FlirschVergleichsbrief zwischen den Dorfgemeinschaften Flirsch und Schann betreff Grenzregulierung und Treibrechten an der Kohlbrücke.; u.a. mit Angabe von Marchsteinen ("...ain Pillen grosser Stain befündet, in welchem ain Creüz und gegenwertig 1764 iste Jahr zahl gehauen worden..."); Bestätigung durch den Pfleger Johann Stöckl, Nennung der Vertreter von Flirsch und Schnann:
für Flirsch: Dorfmeister Andree Schneider, Dorfvogt Simon Traxl [Träxl], Gemeindevorsteher Johann Geiger ["vorgesezter der Gemain"], der ehemalige Gemeindevorsteher Martin Senn, Joseph Sieß [Siesß], Joseph Schneider, Franz Munggenast;
für Schnann: Dorfmeister Johannes Ehrhart, Jakob Scherl, Jacob Zängerl, Anton Munggenast, Johannes Würffl, Matheus Krautschneider;
Schreiben bezüglich Umbau des Pfarrwidums mit Verweis auf die Zängerl'sche Stiftung, unterschrieben von Pfleger Johann Josef Stöckl
Gemeinde FlirschKaufbrief der Gemeinschaft Flirsch von Johannes Guem [Guemb] von Prunnen am Rallsberg (Brunnen in Strengen). Flirsch wird vertreten durch Dorfmeister Mathias Zangerl [Zängerl] und Joseph Senn, beglaubigt durch Pfleger Johann Josef Stöckl, Siegelbitte durch Verfachschreiber Johann Franz Siess aus Strengen, als Zeugen sind genannt: K.K.Weinschreiber Anton Gröber aus Pettneu und Mathias Zangerl [Zängerl] aus Schnann;
Gemeinde FlirschGemeindverständnis Flürs (Dorfordnung von Flirsch) von 1780, öffentlich bekannt durch Dorfmeister und Dorfvogt Mathias Zangerl [Zängerl], beglaubigt und gesiegelt von Pfleger Johann Josef Stöckl auf Schloss Landeck, Abschrift durch Gerichtsschreiber Christian Johanes Prantauer, für [weitere]zehn Jahre gültig befunden durch Dorfvogt Simon Geiger als Dorfvogt und Dorfmeister Joseph Partoll. spätere handschriftliche Notiz von Bürgermeister Franz Draxl [Draxel];
Gemeinde Flirsch