Stuk 38 - 1400 April 24 (St. Georg) Rattenberg

Gero der Waldekker, Domherr und Kustos zu Frey sing und Kirchherr zu Rawt bestätigt die Stiftung einer ewigen Tagmesse durch Konrad den Verg und durch die Stadt Ratenberg für die Kapelle SSt. Ägidius und Barbara in der Virgilius-Kirche zu Rattenberg, Pfarre Rawt. Für die Messe wurde eine jährliche Gülte von 15 Mark Meraner Münze an Erträgnissen aus freieigenen Gütern gestiftet, die der Kaplan, der die Messe versieht, in Anwesenheit des Pfarrers von Rawt oder seines Verwesers und von zwei oder drei Bürgern von Ratenberg einnehmen soll. Ausserdem erhält der Kaplan ein Haus samt Obstgarten zu den 'Rössen bei dem Prun' und anderen Besitz. Dafür soll er täglich, mit Ausnahme eines Tages pro Woche, eine Messe lesen. Ist er mehr als sechs Tage krank, muss ihn ein Priester vertreten, außerdem soll er dem Pfarrer von Rawt an Hochfesten und bei Prozessionen beim Gottesdienst assistieren. Auf Wunsch des Konrad Verger steht das Einsetzungsrecht eines Kaplans ihm und seinem Sohn Christian auf Lebzeiten zu, danach sollen die Priester jeweils binnen eines Monats von den Bürgern von Ratenberg nominiert und dann durch den Pfarrer von Rawt eingesetzt werden. Für den Fall, dass der Lebenswandel eines solchen Kaplans 'unphäslich' ist, soll er durch den Kirchherm von Rawt und die Bürger von Ratenberg gemeinsam bestraft, im Wiederholungsfall durch einen anderen Priester ersetzt werden. Siegler: Aussteller und Ritter Warmund der Pyenczenawer, Inhaber der Pflege zu Rattenberg Zeugen: Ludwig Pyenczenawer, Ludwig von dem Stain, Peter Stamsperger, Hans Hakl, Konrad Vacher