Stuk 265 - 1495 VII 1

Am 1. Juli um 4 Uhr nachmittags wurde im Beisein des Notars Adam Hennck von Jakob Fieger in dessen Haus auf dem Graben, genannt 'Schrotentall', ein Testament verfaßt. Seine Frau Anna soll gemäß ihrer schriftlichen Verschreibungen versorgt werden. Das alte und neue Haus mit der Badestube, genannt 'Schrotentall', welches auf dem Graben beim Milser Tor außerhalb der Stadt liegt, wird als Schwesternhaus gestiftet, worin vier von der Stadt ausgewählte Frauen wohnen sollen. Zur Erhaltung dieses Hauses wird auch das gemeine Bad, welches im Graben oberhalb Schrotental liegt und welches Fieger vom Bader Meister Pals gekauft hat, gestiftet. An weiteren Besitzungen dieser Stiftung wird aufgezählt: Ein Acker und eine Mahd im Haller Feld beim Ziegelstadel, das von Meister Paulo und seinem Bruder, dem Saxen, gekaufte Gut, die Bibliothek, fünf Betten mit Bettzeug, Hausrat bestehend aus Schüsseln, Tellern, Pfannen, Kesseln und Hafen. Weiters sollen Brennöfen mit Hütten gebaut werden, in denen Schnaps für die kranken Leute unentgeltlich gebrannt werden soll, wobei die Frauen zum rechtzeitigen Ernten der Kräuter verpflichtet sind. Weiters übergibt er von seinem Silbergeschirr zwei schlechte Silberbecher und einen Becher mit Deckel auf drei Löwenfüßchen. Sein Vetter Sebastian Fieger erhält einen zweifachen silbernen Kopf mit Krone. Das Nikolausgotteshaus zu Hall erhält zwei Pfund, die Reyczler von Rum zinst. Das Spital erhält zwei Gulden, welche Pückl von einer Arbeit im Pfannhaus zinst. Die beiden Bruderschaften U.lb.Fr. und Sebastian erhalten jeweils eine schlechte silberne Schale.;

Zeugen:Matthias Götzner, Christian Hueber, Christof Buechholzer, Stadtschreiber, Sigmund Yseregker, Oswald Karl, Christan Stainer, Alex Haler, Peter Katzpeck, Notariatszeichen des Adam Hennck