Stuk 402 - 1533 I 31 (Freitag vor Lichtmeß)

Bürgermeister und Rat der Stadt Hall als oberste Verwalter des Spitals bestätigen, daß bei der Abrechnung mit dem Oberpfleger des Spitals, dem Haller Bürger Ulrich Münzinger, für die Jahre 1527 - 1530 ein Außenstand von 256 Mark sechs Pfund sieben Kreuzer drei Vierer aufgelaufen ist, den die Stadt wegen der starken Teuerung und wegen Bargeldmangel nicht bezahlen kann. Deshalb verkauft ihm die Stadt Hall die sogenannte Eselmühle mit Wasserfall, Haus und Hofstatt am Wasen an der Schiffgasse bei der langen Stiege in Hall oberhalb seines Hauses. Als Differenz zum völligen Kaufpreis bezahlt Münzinger noch 78 Mark drei Pfund vier Kreuzer zwei Vierer. Münzinger muß den Mühlbach, der zum Teil ein hölzernes und zum Teil ein steinernes Rinnwerk hat, vom Garten des Wolfgang Smeizl, welcher beim Bad auf dem Graben liegt, bis zur hohen Stadtringmauer beim Bad am Olkopf und desgleichen dort, wo der Bach zwischen den Häusern des verstorbenen Hans Ruep'p' und Wolfgang Waltenhofer hindurchfließt, instandhalten. Die Stadt Hall wird Ihrerseits das Rinnwerk durch die Bachgasse und alle über den Bach führenden Brücken erhalten. Die Besitzer der Häuser des Wolfgang Sinkmoser und des Wolfgang Waltenhofer dürfen nichts aus den Fenstern in den Bach werfen. Diese Mühle hat der verstorbene Hans Ruepp, Bürger von Hall, genauso wie das Haus des Münzinger, welches unterhalb der Mühle liegt, sowie sein großes Haus an der Bachgasse vom Landesfürsten gekauft, nachdem der gesamte Besitz seinerzeit vom verstorbenen Lienhard Rechtaler, Inwohner zu Hall, beschlagnahmt worden war. Das damals vereinbarte Rückkaufrecht der Erben Rechtalers bleibt vom gegenwärtigen Vertrag unberührt. Hans Ruepp hat dann den gesamten Besitz dem Spital für eine ewige Messe vermacht.;

Siegler: Stadt Hall