Stuk 199 - 1775 März 17, Windischmatrei

Johann Pürcher, Balthasar Troger und Konsorten als Klein- und Mitbürger zu Windischmatrei bringen bei Bergrichter Johann Kaspar Wolgemuth wegen des Bürger-Rechenholzes vor: Sie replizieren, daß sie mit den Mitbürgern keinen Prozeß anstreben. Sie fühlen sich aber außerstande,, jeden Klafter Holz außer dem Fuhrlohn zu bezahlen. Sie bestreiten, im Bürgerwald einen Exzeß begangen zu haben und Ranggen zu Brennholz niedergeschlagen zu haben, Bei der Herstellung' des Rechenholzes wurden viele Tagschichten verwendet, weil die Holzknechte erst die kurzen Tage im Herbst verfügbar waren und das Holzschwemmen bei Niedrigwasser durchführten. Die stockberechtigten Waldungen wurden deshalb ausgeräumt, weil die Bürgerschaft in der Seinizen ohnedies das Vieh weidete und dadurch das Wachstum in den letzten 20 Jahren gehemmt wurde. Die Unkosten für das Rechenholz seien ohne Beiziehung der 'bedrängten gemeinen Mitbürger' entstanden, weshalb sie Kosten oder Schäden ablehnen. Es wird bestritten, daß grünes Holz angegriffen wurde, da nur Windwürf und schadhaftes Holz aufgearbeitet wurde. Wenn ihnen kein Brennholz zustehe, müßten sie dieses aus dem Ausland beziehen.