Stuk 209 - 1817 März 28 Reutte

Das Kreisamt Imst beauftragt den Bürgermeister von Vils, die Not der Armen durch folgende Maßnahmen zu lindem: In jeder Gemeinde ist eine Armenkommission unter dem Gemeindevorsteher, dem Ortsseelsorger und zwei weiteren zu wählenden Gemeindebiirgem zu installieren. Diese hat mindestens einmal wöchentlich zusammenzutreten, um die Aushilfen festzusetzen. Arbeitsfähige sollen mit Arbeit versehen werden. Wenn die Ortsmittel nicht ausreichen, soll beim Landgericht um Bedarfsmittel gebeten werden, die als Überbrückung für die nächsten zwei Monate dienen. Die nötigen Mittel sollen vom Gerichtsausschuß durch Naturallieferungen, durch Anleihen und Wustungen sowie durch die Staatskasse aufgebracht werden. Als Überbrückungshilfe sind die Mittel wohlhabender Gemeinden heranzuziehen. Die Einführung von Wustungen sind vom Landgericht zu genehmigen. Die Armen kommission sollte freiwillige Beiträge bei den Wohlhabenden des Dorfes auftreiben. Da heuer zum Großteil das notwendige Saatgetreide fehlt, wird für den Kreis Oberinntal aus dem Staatsschatz eine Aushilfe gewährt. Ein Antragsformular samt genehmigter Geldunterstützung von 50 Gulden gegen Ausfertigung einer Schuldurkunde liegt bei. Für die widmungsgemäße Verwendung haftet der Bürgermeister von Vils persönlich.