Einzelstück 24 - Schuljahr 1944/45 2v2

Der Winter war sehr streng, eine große Kälte hielt durch Wochen hindurch an. Der Holz- und Kohlevorrat ging zu Ende, sodass wir vom 10 Jänner 1945 bis 20. Februar nur eine Klasse heizen konnten und ab-wechselnd unterrichteten.
Ab Mitte Jänner musste Frl. Halbfurter einmal in der Woche nach Polling den Handarbeitsunterricht erteilen.
Am 9. Jänner kam Frl. Lehrerin Helene Kaufmann aus dem serbischen Banat nach Flaurling.
Mitte Februar übernahm sie die 2. Klasse.
Am 9. und 28. Februar war Inspektion von Herrn Schulrat O. Hochkofler.
Zum Heldengedenktag im März sammelten die Schulkinder für die Kriegsgräberfürsorge 304,76 RM. Manche Kinder spendeten den ganzen Inhalt ihrer Sparbüchse.
Da fast täglich schon vor 10 Uhr Fliegeralarm war, wurde die Unterrichtszeit geändert. Unterricht war von 7 bis 9 Uhr und von 15 bis 18 Uhr.
Ende April wurden deutsche Soldaten im Schulhaus einquartiert; der Unterricht fiel aus.
Am 6. Mai marschierten amerikanische Truppen in Flaurling ein und nahmen in 11 Häusern Quartier. Durch den vorausgegangenen Kampf kam die Bäuerin Amalia Puelacher um das Leben. In den Feldern waren durch die Granateinschläge viele Trichter, bei mehreren Häusern wurden die Dächer und Fensterscheiben beschädigt. Auch das Dach des Schulhauses hatte Schaden erlitten.
Anfang Juli wurden alle deutschen Schulbücher eingesammelt und die Zeugnisse verteilt.