Teil v - Zehent zu Inzing und Ranggen

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Signatur

AT GemA Flaurling ChrF-uk-U502-v

Alternative Signatur

Titel

Zehent zu Inzing und Ranggen

Datum/Laufzeit

  • 1489-07-17 (Anlage)

Erschließungsstufe

Teil

Umfang und Medium

Transkription mit Fußnoten - Notariatsinstrument - Pergament - Quelle: Stadtarchiv Innsbruck U-502

Bestandsbildner/Urheber

Bestandsgeschichte

Eingrenzung und Inhalt

Sigmund Pawman berichtet als kaiserlicher Notar über die mündliche Verhandlung in Flaurling über die Zehenteinnahme des Heilig Geist Spitals in Insprugk in Ynczing und Ranggken
1 IN Gotß namen Amen Kunt Vnd Zuwissn seÿ getan meniclich durch diss offn Instrument, das nach der geburt Cristi Vier-
2 zehenhundert vnd Im Newnundachtzigisten Jarn, In der Sibenden Indition¹ am sibenzehenden tag des monats Julius. In der sibenden stund nach mittm-
3 tag beÿ regirung vnnsers allergnedigisten Herrn des Römischen Kaisers² seins Kaiserthumbs. Im Achtunddreissigisten Jarn, zu flaurling In dem widem
4 oder pfarrhof daselbs oben aufm pletzen brichsner bistumbs In mein Kaiserlichen Notari vnd der hernachgeschriben
glaubwirdigen gezeügen gegen-
5 wurtikait Conrat Dorn burger des rats zu Insprugk als ein sandtbot Burgermaister vnd rats der Stat Insprugk mit dem wirdigen Herren Geoïgen
6 Vicari ze flaurling geredt hat. Dergleichen wort Wirdiger lieber Herr der Vicari, an meinen Herren vnd ratsfründt Burgermaister vnd ratt zu
7 Insprugk ist durch Irn Spital phleger des heiligen gaists daselbs lienharten Althaimer, vnd Casparn smid als einbring[er] des Spitals Zehends zu
8 Ÿntzingen vnd auf dem Ranngken gelanngt wie Ir dem ÿetzigen einbringer des Zehends verboten habt von den vorlannden newrauten, und newprichen [etc]
9 hinfür kain Zehend mer zenemen, vnd die so er vormalen davon genomen het, wider zuantwurten³, dann die allein ainem pfarrer zu flaurling zugehörtn
10 Darauf haben mich meine Herrn vnd ratsfründ Burgermaister vnd Rat, mit dem spitalphleger zu ewr wird gesanndt, mich zuerkunden, Ob Ewr
11 wird das durch arrest4 oder durch ewr wird selbs getan hab, wo das durch ew beschehen wer befrömbdet sÿ nicht unbillich, dann der hailig gaist den Zehend
12 ob Hundert Jar beruwitlich5 In nütz und gewer ingehapt vnd eingenomen hat Dann der vorland newpruch vnd newreüthalb wer In auch von
13 kainem pfarrer der In Zeiten dweil die gemacht worden sind, kain Irrung den Zehend davon ÿntzunemen beschehen, vnd sÿ wern der ni nütz vnd gwer
14 Es hett in auch kain pfarer bisher nie darein oder dawider geredt vnnd Sÿ wolten den Zehend davon wie vormalen, einnemen lassen Ist
15 meiner Herrn und Ratfründ bitt an ewr wird. die welle von selhem fürnemen sten, Vnd Sÿ der on recht nicht entwern Wo ewr wird aber
16 vermaint, das das unpillich beschech, Vnnd Sÿ derhalb Spruch oder vordrung nicht vertragen wolt, des Sÿ doch hoffen billich erlassen sein So erbieten
17 Sÿ sich Zu recht, für meinen gnedigisten Herrn Erzzhertzog Sigmunden ze Österreich [etc], Oder für meinen gnedigen Herren von brichsen, oder wo das billich ist,
18 vnd bitt des ewr güetig antwurt. Darauf gab Herr Jörg vicari antwurt. Sein Herr der pfarrer Sigmund Ris, hett Im das zetůn bevolhen
19 dem were Er schuldig nachtzekumen, Weÿtter was das Spital beÿ hundert Jar ÿngenomen het, darÿnn wolt Er im kain Intrag noch Irrung tun, wer In
20 auch das durch seinen pharr[er] zetun nicht bevolhen Aber was newpruch vnd newreut seÿt mansgedechtnüs gemacht wern, hett Im sein Herr der pfarrer,
21 den Zehend davon eintzenemen bevolhen, das wolt Er tun, vnd behielt Im die vor, doch wolt Er in den Zehend heür vervolgen lassen, vnnd wolt sich des er-
22 bietens Conraten Dorns anstat burgermaister und rats wolbenüegen lassen Auf das ermanet der obgenannt Conrat Dorn als sanndtbot mich
23 kaiserlichen Notari von Ampts wegen im über solchs alles ein oder mer offen Instrument zemachen, das ich meiner pflicht nach bekenn schuldig bin,
24 Darnach desselben tags von stundan In wenntzl Peichls wirtshaus ze flaurling als ich hernachgeschribner kaiserlicher Notari. Auch Conrat
25 Dorn vnd annder zu tisch sassen, kam der obgenannt Herr Jörg Vicari vnnd vernewert Sein Red vnd antwurt, obgeschriben, Vnnd begeret Vnnd
26 ermanet mich auch von ambts wegen, wie sich gebürt, das also auftzeschreiben Beschehen sind dise Ding in der Jartzal cristi Indition Kaisertumbs
27 tag monat stund vnd stat, wie obgeschriben stet, ingegenwürtigkait der gaistlichen ersamen vnd weisen, Herr Erhart derzeit des obgenannten Vicari Zuge-
28 sell, Herr Hanns caplan daselbs ze Flaurling, Wernli Posch von Oberhoven brichsner bistumbs Vnnd annder mer erberleüt Zugetzeügen dartzu ge-
29 betten.
30 Vnd wann Ich Sigmund pawman von Nordlingn, Augspurg[er] bistumbs
31 Statschreiber zu Insprugk aus kaiserlichan gewalt offner Notari Ingegen-
32 würtikait der obgeschriben glaubwirdigen getzeügen bey dem allein wie
33 obstat gewesen bin, der obgeschriben red nichtz gemindert noch gemert
34 vnnd mercklich[er] mein[er] gschefthalb das durch meinen Substitutn schreiben
35 lassen hab Ichs in diss offen Instrument bracht, Vnnd zü wad[er] urkund
36 aller abgeschriben sachen mich mit meinem gewonlichn Zaichen Tauff
37 vnnd Zunamen vnnderschriben vnnd bezaichent. Insonderhait darzu
38 erfordert vnnd gepeten

¹ Zahl von so viel Jahren, als drey Lustra aus tragen, das ist, drey mahl fünff oder funffzehn. Und sagt man also in dem ersten Jahre die erste Indiction, in dem dritten die dritte und so fort bis auf das funfzehende Jahr. Will man nun die wahre Indiction eines Instruments wissen; so nehme man die Jahr Zahl Christi und addire zu derselben 3, weil Christus in der dritten Indiction oder in dem vierten Jahre der Römischen Zins-Zahl gebohren worden (siehe Johann Ev ) und theile die Summe dieser Jahre durch 15. Was übrig bleibe, ist die gesuchte Indiction, bleibet nichts, so ist es die Indiction selbst. Der Quotient zeigetan, wie wie viel Indictiones nach der Geburt Christi verflossen; Die geschwornen Kayserl. Notarien nach solche in ihren offenen Instrumenten, Testamenten und andern von ihnen verfertigten Schrifften, nicht sowohl von selbst nur zu beobachten pflegen, als vielmehr von Rechtswegen schlechterdings gehalten sind ... aus; Grosses Universallexicon aller Wissenschaften und Künste ... Bd. 32, Leipzig und Halle, verlerlegt von Johann Heinrich Zedler, 1742.
Die geschwornen Kayserl. Notarien nach solche in ihren offenen Instrumenten, Testamenten und andern von ihnen verfertigten Schrifften, nicht sowohl von selbst nur zu beobachten pflegen, als vielmehr von Rechtswegen schlechterdings gehalten sind...
² Kaiser Friedrich III
³ antwurten: überlassen; Quelle: https://www.koeblergerhard.de/mhd/mhd_a.html
⁴ besonderes Recht - ein Arrest/Verbot oder Kumer/Beschlag/Zuschlag/Vestrickung/Verhaft ist ein Befehl/ so auf eine Person oder Gut von der Obrigkeit oder Richter/ unter deren die Person betretten wird/oder das Gutgelegen ist gethan wird/ nicht zu weichen/ oder das Gut nicht zu ändern/solang biß der Streit zwischen dem Arrestanten und dem/welchem sein Leib und Gut arrestirt worden/erörtert wird. - aus: Lateinich-Teutsches Juristisches Hand-LEXICON(LTJL), herausgegeben von Samuel Oberländer J. V. Licent, & Reipubl, Norim, Advoc. 1723
⁵ von beruwen = verharren; siehe wikiling

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Benutzungsbedingungen

Reproduktionsbedingungen

Enthaltene Sprache

Schrift in den Unterlagen

Anmerk. zu Sprache und Schrift

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Findmittel

Hochgeladenes Findmittel

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Beschreibungen

Namen

Genres

Identifikator "Beschreibung"

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Quellen

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