referentie code
Alternative identifier(s)
Titel
Datum(s)
- 2013-03-20 (Vervaardig)
- 2013-03-17 (Publicatie)
Beschrijvingsniveau
Stuk
Omvang en medium
digital, Seite 46
Naam van de archiefvormer
Biografie
Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.
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Geschiedenis van het archief
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Michael Mittermeier testet Mittwoch sein neues Programm am Tiroler Publikum. Vorab stand der erfolgreiche Komiker der TT Rede und Antwort.; Im Europahaus Mayrhofen trifft sich von morgen, 18., bis Freitag, 22. März, das Who‘s who der Comedy-Szene beim Altitude Comedy Festival. Darunter die Nummer drei der besten britischen Comedians, Eddie Izzard, sowie John Bishop, Andrew Maxwell und als einziger deutschsprachiger Stand-up-Comedian Michael Mittermeier.; Herr Mittermeier, Sie präsentieren dem Publikum in Mayrhofen Ihr neues Programm „Blackout“. Das hat doch eigentlich erst im Mai Premiere?; Michael Mittermeier : Genau. Es ist noch nicht ganz fertig - daher kann alles passieren in Mayrhofen und eine Nummer dort improvisiert zustande kommen, die im Programm bleibt. Es ist wie eine Preview und auch ein Austesten am Publikum.; Ist dabei auch mit einer österreichspezifischen Nummer zu rechnen?; Mittermeier: Na klar. Schließlich gibt es in Österreich das sicherste Atomkraftwerk der Welt. Ich frage mich, wieso baut man es fertig und macht dann die Volksbefragung - hat man das Prinzip da verstanden? Zwentendorf oder auch der Fall Kampusch - so was bereitet man aktuell auf. Aber in welcher Gewichtung, ist tagesabhängig. „Blackout“ ist jedenfalls radikal anders als mein letztes Programm „Achtung Baby“. Es ist stark politisch und es geht auch darum, wie ein Global Bayer aus der Heimat heraus gegen die Globalisierung anrennt.; Sie sind jetzt seit über 25 Jahren auf der Bühne. Was hat sich seither verändert - wird der Druck mit den Jahren größer?; Mittermeier: Damals Ende der 1980er Jahre gab es keine Comedy-Industrie. Da hatte man nicht das Ziel, in einer Arena zu stehen und berühmt zu werden. Unschuldig war es, aber nicht besser und nicht schlechter. Natürlich sind es jetzt mehr Zuschauer, aber ich will ja jeden einzelnen begeistern - ob es 80 oder 5000 Zuschauer sind. Und ich denke, dass mir das mit „Blackout“ wieder gelingt.; Sie sind 46, steuern auf die 50 zu. Machen Sie sich Gedanken darüber, was ist, wenn Ihr Humor irgendwann nicht mehr so gefragt ist?; Mittermeier: Nein, darüber nachzudenken langweilt mich. Es ist natürlich eine Herausforderung für mich, die Comedy frisch zu halten, ohne zwanghaft jugendlich zu wirken. Aber ich spiele im Ausland auch bewusst in kleinen Läden. Unlängst habe ich vier Wochen lang in Schottland in einem Raum, der 80 Zuschauer fasste, gespielt. Das macht mir genauso Spaß. Und die interessiert einen Dreck, ob ich in Deutschland berühmt bin. Aber ich messe mich nicht an Zahlen, sondern will ein geiles Programm machen.; Gibt es beruflich noch unerfüllte Träume?; Mittermeier: Ich träum nicht blöd rum, sondern geh raus und mach was. Das Glück haben und in London in ausverkauften Hallen zu spielen, das ist schon Wahnsinn. ; Apropos Ausland. Sie sind 2009 als erster deutscher Stand-up-Comedian beim internationalen Comedy-Festival in Südafrika, danach in Kanada, Edinburgh, London, Neuseeland aufgetreten - und zwar auf Englisch. Ist es nicht noch mal schwieriger, in einer Fremdsprache komisch zu sein?; Mittermeier: Ja, man muss sich schon ein bisschen anstrengen. Das ist dann eine ziemlich neue Show, wo teilweise mein deutsches Programm übersetzt wird, aber auch mit neuen Sachen angereichert wird. Das Programm in England und Schottland im August hieß beispielsweise „German Blackout“. Da sind zwei, drei Nummern auf Englisch drin, die jetzt in mein neues Programm einfließen. Bei solchen internationalen Festivals herrscht schon ein hohes Level. Da ist die Crème de la Crème, die alles gesehen hat. Entweder du bestehst oder du bist raus. Das ist toll, es bringt dich weiter.; Vor zehn Jahren haben Sie eine Kreativpause gemacht und sind nach New York gegangen. Warum?; Mittermeier: New York ist meine Lieblingstadt. Da wurde der Grundstein für die Sachen, die ich jetzt im Ausland mache, gelegt. Ich merkte in kleinen Clubs, wo ich undercover spielte, dass es funktionierte. Dass ich die Menschen in einer anderen Sprache zum Lachen brachte.; Zurück zur Heimat. Wie denkt der Global Bayer über den Tiroler?; Mittermeier: Wir beide sprechen ein Deutsch, das kaum jemand versteht. Ich mag den Freiheitsdrang der Tiroler. Für die Bayern ist ja das Oktoberfest eine sozialgesellschaftliche Friedenseinrichtung. Als Jugendlicher war das für mich das Tor zur Welt. Da hast du da zum ersten Mal fremde Kulturen gesehen. Und für uns Deutsche hat das schon schräge Züge, wenn da eine Gruppe Japaner einem Fähnchenführer nachläuft. Apropos Jugend: Sie haben ein Klostergymnasium besucht. Wie hat Sie das geprägt? Mittermeier: Es hat mir geholfen. Denn wenn du nach Guantanamo Bay kommst, dann radikalisiert du. Da wirst du einfach noch linker, wenn du nicht komplett dem konservativen Wahnsinn verfällst. Es war die logische Konsequenz, Komiker zu werden.