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Title
Date(s)
- 2014-07-22 (Creation)
- 2014-07-11 (Publication)
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Extent and medium
digital, Seite 41
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Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.
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Gemeinden, Touristiker, Alpenverein und der Kanuverband wehren sich gemeinsam gegen die geplante Tuxbach-Ableitung des Verbunds.; Die Gemeinden Mayrhofen und Finkenberg und der TVB Mayrhofen-Hippach haben gemeinsam einen Rechtsanwalt damit beauftragt, eine Verschiebung der ihrer Meinung nach mit 22. Juli zu kurzfristig angesetzten wasserrechtlichen Verhandlung für das Tuxbach-Projekt zu erwirken. „Die Zeit soll genützt werden, weitere Details zu der geplanten Ableitung zu erfahren und das klare Nein der Gemeinde Mayrhofen, des TVB Mayrhofen-Hippach, des Alpenvereins und des Kanuverbandes Tirol mit Fakten zu untermauern“, erklärt Hannes Pramstraller, Präsident des Tiroler Kanuverbandes und Sprecher der Gruppe, die sich koordiniert gegen die Kraftwerkspläne wehren will. Auch die Gemeinde Tux soll ins Boot geholt werden, der Gemeinderat wird sich nächste Woche mit dem Thema befassen.; Wie berichtet, will der Verbund Austrian Hydro Power gemeinsam mit den Schwazer Stadtwerken den Tuxbach zwischen Finkenberg und Tux mittels neu zu schaffenden großteils unterirdischen Stollen zum Stilluppspeicher ableiten. Der Konzern betitelt das Projekt als Nachfolgelösung für das Kraftwerk Bösdornau, dessen Genehmigung 2019 ausläuft. Künftig würden trockene Bachbetten oder nur temporäre Wasserabgaben in Bachläufe der Vergangenheit angehören, wirbt der Konzern für seine Pläne. Auch das Rauschen und der so genannte Weißwasseranteil würden künftig eine wichtige Rolle spielen.; „Rauschen und Weißwasser können wir auch bei der WC-Spülung erleben. Und die garantierten Restwasser sind in der zivilisierten westlichen Welt überall eine Selbstverständlichkeit - außer im Zillertal“, kontert Pramstraller. Das Tal könne sich künftig mit einem stinkenden und von Mischkanälen und Oberflächengewässern kontaminierten Restrinnsal von im Schnitt 5 m³/sec. Wasser im Ziller-Bachbett, das eine hundertfache Menge fassen könne, in Stromleitungstal umtaufen, wettert Pramstraller. Der Kanuverbandspräsident erinnert an einen Bescheid von 1968, laut dem Wildwasserrennen auf Zemm und Ziller auch in Zukunft zu ermöglichen seien. Beide Bäche galten als Eldorado des Wildwassersports. Und er ortet eine Bringschuld der E-Wirtschaft in Sachen Restwasser in trockenen Bächen, Rückbau der Kastenwehre und der harten Zillerverbauung sowie beim Vergraben der Stromleitungen. „Es geht uns aber ganz klar um ein längst überfälliges Nein zu jeglichen weiteren Ausbauten, Ab- und Umleitungen im Tal“, betont er. Von einem „Geben und Nehmen“ spricht Verbundsprecher Wolfgang Syrowatka mit Verweis auf den Talvertrag. Das Projekt sei seit Langem Entscheidungsträgern bekannt, wundert er sich und räumt ein, dass man weiterhin auf Verhandlungen setze.;