Código de referencia
Identificador/es alternativo(os)
Título
Fecha(s)
- 2013-10-12 (Publicación)
- 2013-10 (Creación)
Nivel de descripción
Unidad documental simple
Volumen y soporte
digital, Seite 5
Nombre del productor
Historia biográfica
Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.
Institución archivística
Historia archivística
Alcance y contenido
Bis zu 50 Zentimeter Neuschnee in mittleren Lagen und das Chaos war perfekt: Ein flächendeckender ÖBB-Ausfall, Straßensperren ohne Ende und 55.000 stromlose Haushalte sorgten für ein Wintermärchen der anderen Art.; Ja darf er denn das? So einfach zu kommen, mitten im Oktober und über Nacht? Angekündigt war er, der Wintereinbruch. Geglaubt haben daran nur die wenigsten. Umso mehr Tiroler wurden Freitagfrüh vom Blitz-Winter im wahrsten Sinne eiskalt erwischt. Die Winterreifen nicht montiert, die Skianzüge im Keller und bibbernd vergeblich auf den Zug gewartet. An die 50 Zentimeter Neuschnee in Mittelgebirgslagen und sogar zehn Zentimeter im Innsbrucker Stadtgebiet ließen halb Tirol zu ungewollten Improvisationskünstlern mutieren. Speziell zur Pendler-Hochzeit zwischen 6 und 9 Uhr ging stellenweise gar nichts mehr. Umgestürzte Bäume und ob der Schneelast abgeknickte Äste blockierten wichtige Verkehrsverbindungen, stoppten ÖBB-Züge und rissen ganze Überspannleitungen ab. Das Chaos nahm seinen Lauf.; Ansonsten froh um jeden Gast, sprachen die ÖBB, kurz nachdem frühmorgens der gesamte Zugverkehr in Tirol daniederlag, eine Reisewarnung aus - besser nicht mit dem Zug, lautete die Vorgabe, wie ÖBB-Pressesprecher René Zumtobel sagte. Zwei Züge mussten zwischen Roppen und Imst in den nächsten Bahnhof gezogen werden, am Brenner saßen Güterzüge fest. Die meisten Strecken gingen im Laufe des Tages wieder auf. Noch bis heute bleibt der Schienenersatzverkehr ins Außerfern und auf der Karwendelbahnstrecke bestehen.; Dort, wo der Zug ausfiel, blieb meistens auch der Kaffee in den Haushalten kalt. 22.000 in der Spitze und in Summe 55.000 Tiroler Haushalte hatten gestern zeitweise keinen Strom. An einen derartigen flächendeckenden Netzausfall konnte sich Klaus Schüller von Tinetz jedenfalls nicht erinnern. Noch in den späten Nachmittagsstunden waren 2000 Haushalte vom Netz getrennt. „Wir sind wild entschlossen, das bis zum Abend zu beheben“, so Schüller.; „Es ist dunkel. Nur die Straßenbeleuchtung, die vom gemeindeeigenen E-Werk versorgt wird, und die Notstromaggregate liefern Strom“, schilderte der mit seinem Dorf eingeschlossene BM Ernst Schöpf die Lage in Sölden. Nicht minder dramatisch war die Lage im Außerfern und im Bezirk Landeck. „Überall hörte man die Bäume knacken“, erzählte Feuerwehrmann Marcel Pircher, der um kurz nach 5 Uhr Früh in See alarmiert wurde.; Landesweit standen 800 Feuerwehrleute bei 564 Einsätzen an der Schneefront. Galt es doch Bäume zu beseitigen, Wege freizubekommen und hängen gebliebene Fahr- zeuge wieder flott zu bekommen. „Wir haben eigentlich mit einem größeren Verkehrschaos gerechnet“, sagte Innsbrucks Branddirektor Erwin Reichel, der zusammen mit Vize-BM Christoph Kaufmann die Gemeindeeinsatzleitung hochgefahren hatte. Ersten Meldungen zufolge gab es zwar jede Menge Sach-, aber keine Personenschäden. Wer noch bis Mittwoch Baumreste zu entsorgen hat, kann dies in der Kompostieranlage Rossau kostenlos erledigen.; Das Unterland kam glimpflich davon, über den Felbertauern schaffte es der Schnee überhaupt nicht. Aber darüber dürften die Osttiroler dieses Mal wohl kaum traurig gewesen sein. Glück hatte auch ein Urlauber aus Deutschland, der mit seinen zwei Kindern (sechs und sieben Jahre alt) oberhalb von Mayrhofen im Tiefschnee und mit Turnschuhen stundenlang unterwegs war. Die Bergrettung barg das Trio unverletzt.;