Codice di riferimento
Identificatori alternativi
Titolo
Date
- 2013-07-31 (Pubblicazione)
- 2013-07 (Creazione)
Livello di descrizione
Unità documentaria
Consistenza e supporto
digital, Seite 33
Nome del soggetto produttore
Nota biografica
Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.
Istituto conservatore
Storia archivistica
Ambito e contenuto
Fünfzehn Gäste, die sich einen Kaiserschmarrn teilen, und Hoteliers, die Mautgebühren umgehen, verärgern Hüttenwirte im Zillergrund.; Er hat einen Stein ins Rollen gebracht bzw. eine Diskussion in Gang gesetzt: der Vorschlag des Mayrhofner TVB-Obmanns Andreas Hundsbichler, dass Hoteliers ihren Gästen statt der Gratis-Nachmittagsjause im Hotel einen Konsumationsgutschein für Hütten anbieten. Der Gast soll sich nicht stressen, um rechtzeitig zur Gratis-Jause ins Hotel zu müssen. Wie gestern in der TT berichtet, soll das ein Weg sein, den über Geschäftsrückgänge klagenden Berghütten zu helfen. Die Hüttenwirte würden die Gutscheine mit den Hotels abrechnen.; Andrea Berger, die seit drei Jahren die Bärenbadalm im Zillergrund betreibt, kann dem wenig abgewinnen. „Dann müssen wir den Hoteliers wegen des Geldes nachspringen“, meint sie und wird deutlich: „Meiner Meinung nach sollten die Gratis-Nachmittagsjausen in den Hotels abgeschafft werden. Die Hotels im Zillertal machen sich mit ihren Billigpreisen gegenseitig kaputt und die Hütten mit dazu.“ In zehn Jahren, glaubt sie, werde es die meisten Hütten daher nicht mehr geben. Für die Sparwut von Wirten und Gästen kann die 30-Jährige viele Beispiele nennen: Hoteliers, die sich und ihren Gästen die Maut in den Zillergrund sparen wollen und die Mautstelle über eine Privatstraße von Brandberg aus umfahren. Von der Bärenbadalm aus kommt man dann aber nur per Bus weiter zum Stausee. „Um die Busgebühr zu sparen, lassen sich Wirte den Schlüssel der Schrankenanlage geben und fahren ihre Gäste hinauf.“; Franz Obermair vom Gasthaus Adlerhorst am Zillergrund-Stausee bestätigt das. Ihn habe der Wanderführer eines angesehenen Finkenberger Hotels um den Schlüssel gefragt. „Aber ich gebe den nicht mehr her. Denn die Gäste konsumieren bestenfalls ein Wasser und benutzen die Klos“, sagt er und kritisiert, dass der so genannte „Qualitätstourismus“ den falschen Weg gehe. Auch bei Andrea Berger macht sich Frust breit: nur vier Monate Saison, Personalkosten für drei Angestellte und Gäste, die sich zu fünfzehnt einen Kaiserschmarrn und zu dritt ein Bier teilen.; Weiter oben auf der Plauener Hütte ist das neue Pächterpaar Michael Puntigam und Edith Haberl noch mit Elan bei der Sache. Dass viele Leute gar nicht einkehren, sondern nur das Klo benutzen oder sich zu viert ein Essen und Getränk teilen, lässt aber auch sie von einem „schlechten Tagesgeschäft“ sprechen. „Als Alpenvereinshütte dürfen Mitglieder auch ihre mitgebrachte Jause verzehren. Die erlaubten 2,50 Euro Infrastrukturbeitrag bei Nicht-Konsum mag ich aber auch nicht verlangen“, sagt Haberl. Auch Paul Steger, Leiter der Sektion Zillertal vom OeAV, wird deutlich: „Hütten sind nicht nur Kloanlage und Unterstand bei Schlechtwetter. Die Weg- und Hüttenerhaltung kostet viel Geld. Es kann nicht sein, dass keiner mehr einkehrt.“;