Cote
Identifiant(s) alternatif(s)
Titre
Date(s)
- 2013-08-28 (Publication)
- 2012 (Production)
Niveau de description
Pièce
Étendue matérielle et support
digital, Seite 33
Nom du producteur
Notice biographique
Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.
Histoire archivistique
Portée et contenu
Im Jahresabschluss 2012 gibt es bei den Zillertaler Verkehrsbetrieben ein Minus von rund 800.000 Euro. Zehn Mitarbeitern wurde die Kündigung ausgesprochen. LHStv. Ingrid Felipe will Geld vom Bund lukrieren.; Alarm schlug die Zillertaler Verkehrsbetriebe AG am Montag in einem Schreiben an Gemeindevertreter: Von großer wirtschaftlicher Bedrängnis und Gefahr für das Unternehmen ist da die Rede. Wie ernst dabei Direktor Wolfgang Holub ist, drückt der Appell an die Mandatare aus: „Wir dürfen Sie bitten, sich im Sinne Ihrer Tätigkeit und Verantwortung als Mandatar und im Rahmen Ihrer Möglichkeiten für die ZVB AG und deren Fortbestand einzusetzen.“ Auf Anfrage der TT verwies Holub auf das geplante Pressegespräch, das Freitag in Mayrhofen den Jahresabschluss 2012 durchleuchten soll.; „Die Rückkehr auf die Erfolgsschiene ist uns nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2010 geglückt“, hatten Holub und der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Hundsbichler noch im Vorjahr berichtet. In dem ausführlichen Schreiben vom Montag ist jetzt von einer finanziellen Schieflage in der Höhe von nahezu 800.000 Euro die Rede. Gründe gebe es mehrere. So habe der Bund als Besteller von gemeinwirtschaftlichen Leistungen aus „budgetärer Notwendigkeit“ 2008 die ordentliche Bezahlung bestellter Leistungen einfach gekürzt und pauschaliert. Dadurch sei in den vergangenen Jahren ein Wertverlust von nahezu drei Mio. Euro entstanden. Punkt Nummer zwei sei die Änderung des Mineralölsteuergesetzes mit 1. Jänner 2013. „Mit einem Streich fehlt der Zillertalbahn ein Umsatzerlös von 260.000 Euro pro Jahr - und dies ohne Chance auf einen entsprechenden Ausgleich“, deponiert Holub bei den Gemeindevertretern. Schließlich sei der Bahn noch die Firma Binder Holz - der einzige Kunde im Güterverkehr - abhanden gekommen. Das Rundholz wird jetzt per Lkw vom Anschlussgleis der ÖBB nach Fügen transportiert. Nach Aussage der Firma könne erst bei einem Preisnachlass von rund 40% über eine Wiederaufnahme der Transporte verhandelt werden.; Bahnintern blieb eine Reaktion auf die missliche Lage nicht aus. Zehn der 156 Mitarbeiter könnten nicht weiter beschäftigt werden. „Aus Jenbacher Sicht ist das eine bittere Sache. Dass nun das Holz mit Lkw transportiert wird, sehe ich mit Skepsis. Vielleicht hätte man früher heutigen Fakten entgegensteuern können. Ich will aber von außen keine Ratschläge geben“, sagt der Jenbacher Bürgermeister Dietmar Wallner. In den vergangenen zehn Jahren wurden 7,5 Mio. Euro in Fahrzeuge und über 21 Mio. Euro in die Infrastruktur investiert. Seitens des Verkehrsverbundes Tirol gebe es Zusagen für höhere Leistungsentgelte. Dennoch verbleibe für 2013 und die Folgejahre ein operativer Fehlbetrag, dessen Ausfinanzierung offen ist.; Gestern wurde LHStv. Ingrid Felipe beim Infrastrukturministerium in Wien in der Sache vorstellig. „Wir brauchen eine Beteiligung des Bundes“, sagt sie und verweist auf die geschilderten veränderten finanziellen Rahmenbedingungen, die Nebenbahnen in ganz Österreich belasten würden. „Ich bin zuversichtlich, eine gemeinsame Lösung zu finden“, betont Felipe. In Folge sei eine Attraktivierung der Zillertalbahn mit Blick auf die Montafonerbahn geplant, die eng mit den ÖBB zusammenarbeite.;