Unità documentaria 312 - Der „Hiatabua“ der Volksmusik

Open original Oggetto digitale

Codice di riferimento

AT GemA Mayrhofen ORTSCHRONIK MAYRHOFEN-ZA2-312

Identificatori alternativi

Titolo

Der „Hiatabua“ der Volksmusik

Date

  • 2013-10-02 (Pubblicazione)
  • 2013-10 (Creazione)

Livello di descrizione

Unità documentaria

Consistenza e supporto

digital, Seite 41

Nome del soggetto produttore

(gegründet 21. Juni 1945)

Nota biografica

Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.

Istituto conservatore

Storia archivistica

Ambito e contenuto

Erwin Aschenwald feiert beim Hooo-Ruck-Fest mit den Mayrhofnern sein 40-Jahre-Bühnenjubiläum. Das karge Leben auf der Alm prägte den Volksmusikanten.; Er gilt als eines der letzten Zillertaler Originale und trägt seit 40 Jahren mit Geige und Harmonika die Musik seiner Heimat in die Welt hinaus: Erwin Aschenwald. Der 59-Jährige, dessen Markenzeichen der ungebändigte Schnurrbart ebenso wie sein Sonntagsjodler ist, lädt von morgen bis Sonntag mit seiner Gruppe Die Mayrhofner zum Hooo-Ruck-Fest in Mayrhofen. Es steht ganz im Zeichen von Aschenwalds Bühnenjubiläum.; „Ich möchte Musik machen, solange ich gesund bin und das Publikum es will“, sagt er. Viel verändert habe sich in den 40 Jahren in der Musikwelt nicht. „Natürlich unterliegt die Musik Modetrends und es gibt immer gewisse Typen wie DJ Ötzi oder Andreas Gabalier. Aber das Wesentliche, nämlich das Bodenständige, bleibt: Die einfache Musik hat die Topmusik der Welt geprägt“, meint Aschenwald und zieht einen Vergleich mit der Bergwelt. „Da wäre ich ein Stein im Stilluptal (Anm.: Seitental im Zillertal) und Mozart der Mount Everest.“; Das musische Angebot sei freilich vor 40 Jahren geringer gewesen, ebenso wie die medialen Wiedergabemöglichkeiten. „Da musstest du ganz unten anfangen und im Gasthaus spielen. Da reichte es nicht, gut auf der Bühne auszusehen. Man musste schon was können“, meint der gelernte Tischler. Das sei heute durch Castingshows schon anders. „Da wird man gleich ganz oben abgeholt.“; Erwin Aschenwald, der 1982 österreichischer Staatsmeister auf dem Akkordeon wurde, hat viele Musiktrends überdauert. Mehr als 40 Tonträger nahm er auf, schrieb Lieder für Hansi Hinterseer, Andy Borg, Marc Pircher, die Ursprung Buam u. v. m. und kann auf über 500 TV-Auftritte zurückblicken. Heuer wurde ihm die Verdienstmedaille des Landes Tirol verliehen. Auch seine fünf Kinder sind hochmusikalisch. „Das haben sie von ihrer Mutter“, scherzt Aschenwald lachend. Sein Sohn Erwin Junior ist Mitglied bei den Mayrhofnern. Dass sie in seine Fußstapfen treten, will er nicht. Sie sollen vielmehr ihre eigenen Spuren auf ihrem eigenen Weg hinterlassen. „Es ist nicht immer einfach, sich im Schatten einer charismatischen Person selbst zu entwickeln. Sie müssen auch unten anfangen“, sagt Aschenwald und fügt die leise Hoffnung an, dass seine Kinder aus seinem Liedgut vielleicht ein paar markante Werke mitnehmen.; Fragt man den Komponisten, Musikanten und Sänger nach seinem schönsten Erlebnis, hat die Antwort überraschender- weise nichts mit Musik zu tun. „Das Schönste war die Almübersiedelung - da waren meine Geschwister Anderl, Josef, Hermann, Hubert, Hildegard und ich einen Monat von der Schule befreit, um im Sommer auf der Alm zu leben“, erzählt Erwin Aschenwald. Kein Wunder, dass das Buch, an dem der Zillertaler gemeinsam mit Martin Reiter schreibt, „Hooo Ruck - ein Hiatabua fährt um die Welt“ heißt.; Beim Hooo-Ruck-Fest, bei dem diverse volkstümliche Gruppen auftreten, darunter die Zellberg Buam, die Ursprung Buam und die Jungen Paldauer und Markus Wolfahrt, wird Aschenwald und seinen Mayrhofnern Doppelgold sowie vom Verband Österreichischer Volksmusikkomponisten der „Eurostar“ verliehen. „Das Größte für mich wird aber sein, dass meine ganze Familie und vor allem am Sonntag meine 87-jährige Mutter dabei ist. Da werde ich vor Freude wohl eine Träne verdrücken“, meint Aschenwald. Gemeinsam mit ihr hatte er seinen Vater bis zu dessen Tod gepflegt. „Meine Mutter ist heute noch disziplinierter, als ich es je war.“;

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