Teil 1 - Akt 94

No 94.
Euer Wohlgeborn
Verehrter Herr Vorsteher!
Da ich Sie heute nicht getroffen u. durch mehrere Tage
verhindert bin Sie zu sprechen, übersende ich Ihnen bei-
liegende Vereinbarung mit folgenden Bemerkungen:
Dieselbe ist, wie leicht ersichtlich, so entgegenkommend,
daß weniger fordern, nichts anderes wäre, als von
der Wahrheit, dem Recht und meiner Pflicht abweichen.
So wurde bei der Theilung der gemeinsamen Bezüge
dem Organisten resp. dem Lehrer ein Mehrbezug ein-
geräumt, der mich fast eine Rüge von Seiten des
Eb. Ordinariates fürchten läßt.
Auf diese Weise bekennt die Gemeinde Flaurling nament-
lich durch Zusicherung eines jährlichen Beitrages für
Gemeindearmenznecke von 24 f 50 kr wenig Auslage
trotz der bedeutenden Aufbesserung od. Wiedereinsetzung
des Meßners in dem ihm zugehörigen Gehalt.
Denn zieht man von 173 f 41 kr die Steuern ab, welche
die Gemeinde bisher für den Meßner zahlte, u. welche
von jetzt an von ihr nicht mehr zu bestreiten sind, und
reflektirt man auf den bedeutenden Beitrag um
circa 25 fl. welchen sie für ihre Armenznecke erhält
finden sich die bisher dem Meßner gesicherten 115 fl
bereits auf 150 fl gesteigert.
Es erwächst himit durch diese Rektifizirung des Meßner-
einkomens der Gemeinde eine Mehrbelastung von höchstens
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