Stuk wb - Wappenbrief Sigmund Ris

Wür Sigmund von Gottes genaden Errzherrzog zu Österreich, zu Steyr, zu Kärnthen, zu Crain, Graff
zu Tyrol (etc) bekhennen, daß fir unß komen ist der Erbahr unser lieber, andächtiger, vnd getreyer Sigmung Riß,
Kirchherr
und Phfarrer zu Flaurling, End gab zuebekennen, wie er noch bisher mit keinem Wappen-Cleinod, oder Insigl
versechen, und doch yetzutzeiten
in obligenden seinen: und anderen händlen aus zugebrauchen nottürftig wäre, diemüthiglich bittend, Ihn auß
Fürstlicher freiheit um mildigkheit,
mit Einem Insigl zu firsechen genediglich geruhedten, daß wür also angesochen und vorbracht haben sein Erberkheit
gut Sitten und Tugenten,
darin Er uns berimmbt wirdt. Hierumb und in ansechung solcher seiner Embsigen und zimblichen bete willen, haben
wir Ihm mit wohlbedachtem mueth,
zeitigem Rath und Rechtem wissen die hienach geschribene Wappen vnd Cleinod mit namen einen weißen schildt,
darin einen grünen Berg
mit einem abgebrochnen, und schwarzen Hochstam, und darneben auf demselben gruenen Pberg einen wilden
rauchen Risen mit einem schwarzen
Haar und Barth, habens umb das Haupt ein rothe binden, und umb den leib ein grüneß Zweig gebunden, brächende
denselben Hochstam von obenabeinander,
alsdann der in Mitten dieß Brief gemahlt, und mit Farben aigentlichen ausgestrichen ist, von neuendingen
gegeben und verlichen. (Z/L)eichen auch und
geben ihm die von Fürstlicher Macht und freyheit in Craft dis brifs, also das er die selben wappen und Cleinod nun
hinfür baser haben, führen und die
in allen Redlichen geschäften zue Insigeln, Pettschaften und sonst an allen Enden gebrauchen, vnd genießen soll und
mag. Alsdann solcher wappen Cleinod
recht und herkommen ist, ohngefährde und Empfehlichen darauf aller Hauptleithen und grafen, treyen, Herren,
Rittern, Knechten, Burggrafen, Üflegern,
Landrichtern und sonst allen andern unseren ambtleithen und Unterthonen, vöstiglich gebietend, dass sie dem
benannten Risen nun firon an disen Cleinoden vnd
gnade, damit wir Ihn begabt, und fürsprechen haben, nicht irren oder hadern, noch des jemand anderem zue thuen
gestatten, bei einer Poen nemblichen
zwanzig markh lotigen goldes, halb in vnser Camer, und der andre Theil dem Vorgenanten Risen, alsofft dawider
gethon wirdt, Vnablässlich
zue bezahlen, und bey schwärer unser Vngnad zue ver(nei)den. Das andern, ob Er desgleichen Wappen und Cleinod
seie, daran vnvergristenlich, und
ohnschaden. ohngefärde. Wan wir das als wöllen. und erachtlich mänir, mit Vrkhundt dis Brieffs. geben zue Insprugg
am Pfinztag 2 nach St.
Julianentag 3, nach Christi geburth, Vierzechenhundert, und in Sechs und neinzigsten ..... Jahr
Darchidux LS
Adolf Occo 4
1 Erzherzog Sigmund verstarb zwei Wochen nach Ausstellung am 4. März 1496 in Innsbruck
2 18. Februar
3 16. Februar
4 1491 wechselte Adolph Occo (von Heidelberg) als Leibarzt und Nachfolger Ulrich Ellenbogs in die Dienste des Erzherzogs
Sigismund von Tirol nach Innsbruck. Dort bewohnte der Mediziner das sogenannte Czichnahaus, Stiftgasse 23