Codice di riferimento
Identificatori alternativi
Titolo
Date
- 2013-07-10 (Pubblicazione)
- 2013-07 (Creazione)
Livello di descrizione
Unità documentaria
Consistenza e supporto
digital, Seite 29
Nome del soggetto produttore
Nota biografica
Die Tiroler Tageszeitung (TT) ist die reichweitenstärkste Tageszeitung im Bundesland Tirol. Sie erscheint sechsmal wöchentlich mit acht lokalen Ausgaben: Schwaz, Reutte, Osttirol, Landeck, Kitzbühel, Kufstein, Imst und Innsbruck.
Istituto conservatore
Storia archivistica
Ambito e contenuto
Zwei Tiroler Tourismusregionen benützen deutsche Fußball-Bundesligisten als Werbevehikel. Bis zu 400.000 Euro zahlt man jährlich für diese PR-Partnerschaften - doch zahlen sich diese auch wirklich aus?; Artjoms Rudnevs war wahrscheinlich der einzige Vertreter des Hamburger Sportvereins, der im Zillertal mehr als nur eine Hand voll Euro für Ansichtskarten und Marken hinterließ. Der Lette finanzierte sich einen Tandemflug mit dem Gleitschirm während des Trainingslagers der Norddeutschen selbst.; Den illustren Gästen wird im Übrigen jeder Wunsch von den Augen abgelesen, zu zahlen ist nichts. Im Gegenteil: Geschätzte 300.000 Euro lässt sich die Zillertal Tourismus GmbH (ZTG) ihre jährliche Werbepartnerschaft kosten - jeweils für Werder Bremen und den HSV: „Wir stehen für Tradition, der HSV ist ein Traditionsverein. Für uns passen die beiden Marken gut zusammen“, beruft sich Gernot Paesold, Geschäftsführer der Zillertaler Tourismus GmbH, auf Gästezahlen und Presseclippings. Doch die WerbeEhe endet kurioserweise mit der heutigen Abreise, um nahtlos in eine mit dem VfB Stuttgart überzugehen:; Man sei dem HSV immer noch freundschaftlich verbunden, für einen weiteren Vertrag (kolportiert: 1 Mio. ~/3 Jahre) sei das aber zu wenig gewesen. Die Tatsache, dass sich der HSV nicht nur im Zillertal, sondern bald auch in Klagenfurt die Beine vertritt (also fremdgeht), habe die Trennung laut ZTGGeschäftsführer Paesold „nicht beeinflusst“. Zur geforderten Exklusivität trug das Gastspiel allerdings nicht bei. Den Zillertalern kann es egal sein - auch Nachfolger Stuttgart blickt auf Tradition zurück. Und die Schwaben kommen aus dem Süden Deutschlands, mit Bremen und HSV hätte man ansonsten zwei aus Norddeutschland.; Im Brixental, das den Dortmundern mit 400.000 Euro jährlich ein Kurztrainingslager versüßt, sonnt man sich gerne in gelbem Glanz. Dabei ist die Verweildauer von Reus, Klopp & Co. kurz (3 Tage), einige Stars fehlen zudem. Aber davon spricht keiner, allein die Kooperation, die Bandenwerbung, die Presseberichte und die direkte Wertschöpfung durch 500 mitgereiste Fans würden die Summe nach Meinung von TVBChef Max Salcher rechtfertigen.; Die GelbSchwarzen ziehen für einen längeren Aufenthalt jedenfalls einen Standort in der Schweiz vor (Bad Ragaz, 10. - 18. Juli). „Auf die Schweiz ist Verlass, das Trainingslager perfekt wie eine Schweizer Uhr“, lobt Trainer Klopp.; Tirol-Werber Josef Margreiter begrüßt FußballTrainingslager als Kommunikationsträger: „Ich schätze es auch, wenn über Pfingstturniere oder den CordialCup Hobby und Nachwuchsmannschaften ins Land kommen.“ Es sei eine „Frage der Philosophie“, ob man für die Werbeleistung Geld zahlen würde. Im Ötztal etwa will man von der RundumFinanzierung nichts wissen: „Wir helfen nur mit, wenn es um die Außendarstellung geht“, bekräftigte TVBGeschäftsführer Oliver Schwarz. Kosten verursachen die Gäste allemal: ein Platz von internationalem Standard, bei dem sogar die Rasenlänge vorgegeben ist (je nach Vorgabe trocken oder nass); ein Hotel, das alle Stückeln spielt; abgeschottete Räumlichkeiten; ein Krankenhaus in der Nähe. Vielfach eingefordert: Wetterprognosen aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs.; Zwischen 40.000 und 70.000 Euro sind allein für die Infrastruktur zu berappen. Geld, das sich in Nordtirol nur das Brixental und das Zillertal leisten wollen. Der FC Bayern soll demnächst für ein Trainingslager nahe dem Gardasee gar eine Million kassieren, und selbst dieser Auftritt war zuletzt überschattet:; Der Tourismusverband des Trentino (bis 2015 BayernPartner) warb mit öffentlichen Trainingseinheiten, Abendauftritten und Autogrammstunden. Trainer Pep Guardiola kennt das aus Barcelona nicht, dort ließ er schon einmal eine millionenschwere Reise nach China platzen. So viel Werbung sei doch zu viel des Guten.;