Unfall, Todesfall

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            Testament - Johann Pechtl
            AT GemA Flaurling ChrF-kia-phd-jp-te · Einzelstück · 1823-08-29
            Teil von Chronikarchiv Flaurling

            Universae Viae Domini misericordia et Veritas requirentibus testamentum ejus et testimonia ejus.
            (Die Wege des Herrn sind eitel Güte und Wahrheit denen, die seinen Bund und seine Zeugnisse halten. Psalm 25 Vers 10)
            Credo videre bona Domini, in terra viventium. (Ich glaube zu schauen die Güte des Herrn im Lande der Lebenden. Psalm 26 Vers 13)

            In Namen Gott des Vatters, des Sohnes, und des heiligen Geistes amen.
            Überzeügt, daß der Tod einen jeden Menschen gewiß, die Stunde aber desselben
            ungewiß ist, hab ich mich bej gesunder vernunft entschlossen, um nach meinen
            Tode allen Streitigkeiten vorzubeügen, Folgendes über mein Vermögen
            anzuordnen.
            1tens Empfehle ich meine Seele Gott dem Herrn, meinen Leib der Erde, aus der
            er gekom(m)en ist. Mein Leichenbegängnis soll mit 3 Seelen- und 3 Lob-
            ämtern, auch so viel h(eiligen) Messen als Priester bejkom(m)en, gehalten, - den
            h(och)w(ürdigen) h(och)l(ö)bl(iche)n officiator für die Einsegnung und A p p l i c a t i o n 24 fl - xr : jedem
            andren a p p l i c i e r e n d e n Priester aber 2 fl - xr: gegeben, und die anwesende
            Priesterschaft samt der nächsten Verwandschaft mit Frühestück und frugalem
            Mittagessen verpfleget werden. Meine Leiche zu bewachen und sie zu Grabe
            zu tragen werden meine Knechte ersucht /: allenfalls einen nothwendigen
            gehilfen zu wöhlen, bleibt ihnen überlassen :/ Für diesen Dienst hat jeder
            2 fl zu empfangen, sage zweÿ Gulden.
            2tens: Am Begräbnistage sollen 24 Star Korn, halb Roggen, halb Dirgen zu Brod
            gebacken, wie auch 100 fl - kr schreibe Einhundert Gulden im baaren Gelde durch
            den armen Vatter allda /: der für seine Mühe 4 fl zu empfangen hat :/ den
            armen Leüten, vorzüglich aus der ganzen Pfarr Flaurling, ausgetheilt wird(en),
            dagegen diese für meine abgeleibte Seele andächtig bethen sollen.
            3tens: Zu einen weltewigen Jahrtag in der St. Margrethen Kirche alda
            für meine mich und meine Verwandschaft, welcher alljährlich um die
            zeith meines absterbens a.) mit zweÿ h(eiligen) Ämtern als Seel- und
            ./.

            Chronik Flaurling
            Testament - Johann Pechtl
            AT GemA Flaurling ChrF-kia-phd-jp-te-2 · Teil · 1823-08-29
            Teil von Chronikarchiv Flaurling

            Lobamt, dabeÿ b.) mit abbethung der offenen Schuld, und eines Vatter unsers
            et Ae v e M a r i a samt dem: Herr gib ihm die ewige Ruhe (etc) endlich c.) mit
            dem L i b e r a a d f e r e t r u m solle gehalten werden, verordne ich 200 fl - kr
            schreibe zweÿ hundert Gulden, welche stiftmäßig dem Vermögen der St. Mar-
            gräthen Kirche einzuverleiben sind, von deren Zinsertrage dan(n) einen h(och)w(ürdigen) h(och)l(ö)bl(ichen)
            Pfarrer für den Gottes Dienst ab jedem H(eiligen) Amte 1 fl 12 kr zusbl. [zusammen?] 2 fl 24 kr
            dem h(och)w(ürdigen) h(och)l(ö)bl(ichen) Cooeperator 24 kr - dem Messner und Organisten 36 kr - dem
            Polgziecher 12 kr und den Ministranten 6 kr zufliessen, das übrige aber
            der Kirche für Paramente Beleüchtung und Haftung verbleiben solln.
            Ferner verordne ich zu Votiv Messen für meine abgeleibte Seele et ad
            intentionem meam das Stipendium zu 30 kr die Summa von 100 fl -
            schreibe Einhundert Gulden.
            4tens: Zur Verfertigung eines Grabstaines, und Einsetzung desselben
            bestim(m)e ich 50 fl - kr schreibe fünfzig Gulden, darauf solle folgende
            Grabschrift angebracht werden: "Hier ruhet Johannes Chrisostomus
            Pechtl gebürtig von Imsterau, den Gott aus bloser Barmherzigkeit
            mittelst Wohlthäter aus seiner Armuth zur Priesterwürde
            erhoben hat, die er N Jahre genossen. Er starb also N. N. zu N.
            in einem Alter von N. Jahren. Gott sej ihm gnädig!
            5tens: Ueber die zur Vergüttung der Leichenparamenten der St. Margrethen
            Kirche allda zu bezohlenden 30 fl - kr schreibe drejsig Gulden, verschafte ich
            noch zu Kirchenzierden und Paramenten nach gutheisen der Orts-
            Seelsorger in der U(nsere) L(iebe) Fr(au) Pfarr Kirche zu Pfaffenhoffen und in
            der St. Margrethen Kiche alda jeder 50 fl - kr und also bejden
            zusam(m)en 100 fl - kr schreibe einhundert Gulden.
            6tens: Jeder meiner zweÿ h(och)w(ürdigen) h(och)l(ö)bl(ichen) Hilfspriester soll einen [Speis] Dukaten
            zum Andenken, und jener, so mir im Tode beistehend die Seele
            ./.

            Chronik Flaurling
            Testament - Johann Pechtl
            AT GemA Flaurling ChrF-kia-phd-jp-te-3 · Teil · 1823-08-29
            Teil von Chronikarchiv Flaurling

            aussegnet, für seine Liebe die H(eilige) Schrift von Chactier statt des
            Breviers insbesonder erhalten.
            7tens: Jeder meiner Dienstboten hat über den ihm gebührenden Jahres Lohn
            noch insbesonder so viel Thaler a: 2 fl 42 kr als er Jahre in meinen
            Dienst zugebracht, zu einer Erkentlichkeit zu empfangen.
            8tens: Meinem Bruder Joseph verschaffe ich nebst obigen /: N 7 :/ enthaltenen
            Dienstbothen betrefniß noch zum Voraus 100 fl - kr schreibe einhundert
            Gulden, zur vergeltung seiner besonders in der Krankheit mir
            erwiesene [Waith] und Pflege.
            Gleichfalls bestim(m)e ich aus eben dieser Ursache meinen Bruder
            Anton zum Voraus das schönste ihm beliebige Stük Rindfich aus meinen
            Stalle.
            9tens: Endlich ernen(n)e ich zu Erben meines über obige abzüge noch
            ausfallenden Vermögens meine Geschwistrigte, und falls deren Nach-
            komen nach dem bestehenden gesetzlichen Bestim(m)ungen, mit ange-
            hängter brüderlich gristlicher Ermahnung, daß sie im(m)er Gott vor
            Augen haben, sich ehrlich und kristlich aufführen, und meiner in ihren
            Gebethe eingedenk sejn sollen, dan(n) wird ihnen Gott den Seegen
            in zeitlichen, und die Gnade im Ewigen verleichen.
            10tens: Als Executor testamenti benen(n)e ich den ehrsamen Thaddeus
            Kuen, Gutsbesitzer alda mit der Bitte mir und den in dieser
            letztwilligen Anordnung bedachten diesen Liebes Dienst gefälig
            zu erweisen, dafür ihm aus meinem gristlichen Lehr- und
            Erbauungsbüchern ein ihm beliebiges Werk, unabgesehen auf die
            Zahl der Bände, verorden. Die Aufrechnung seiner mit diesen
            Geschäfte verbundenen Auslagen versteht sich von selbst.
            ./.

            Chronik Flaurling
            Testament - Johann Pechtl
            AT GemA Flaurling ChrF-kia-phd-jp-te-4 · Teil · 1823-08-29
            Teil von Chronikarchiv Flaurling

            Schließlich wird bemerkt, daß alle obigen Ansätze und Beträge in
            Reich-Währung zu verstehen sind.
            Sollte diese meine letztwillige Anordnung als förmliches Testament
            nicht in Kraft bleiben, so soll sie als ein C o d i c i l l in Erfüllung
            gesetzt werden.
            Zur Bekräftigung folgt die Unterschrift mit aigner Hand
            Flaurling d(en) 28t August 1823
            Nachtrag Der St. Rochus Kirche in Pollingen verschaffe ich
            zu Anschaffung von Kirchenzierden od(er) Paramenten nach gutbefinden
            eines h(och)l(ö)bl(ichen) Pfarrers alda 25 fl - x schreibe fünf und zwanzig Gulden
            in R(eichs):Währung.
            Datum wie oben
            Dies ist mein lester wille
            Johann Pechtl (manu propria)
            L(oco) S(igilli) Pfarrer und Dekan
            Daß vorstehender Aufsatz der letzte Wille S(einer) Hochwürden
            des h(och)l(ö)bl(ichen) Johann Pchtl Dechent und Pfarrer alda seje,
            bezeügen die Untervertigten auf die von wohlselben
            gemachte ausdrückliche Erklärung.
            Flaurling d(en) 29t August 1823
            Franz Hirn
            Pfarrvikar zu Pfaffenhoffen
            als Zeüg
            Simon Seisser als Zeüg
            Simon Trenckwalder als Zeüge

            Fußnoten:
            h(eiligen): Verdoppelung des Kürzungszeichen zeigt Mehrzahl an
            A p p l i c a t i o n: durch lateinische Schreibschrift hervorgehoben
            fl: Gulden
            xr: Kreuzer, weitere Abkürzungen Kr, kr oder K.
            frugal: einfach aber gut
            /: :/: anstelle heutiger Klammern ()
            Leichenparamenten: (lat. parare, „bereiten“ mit dem Suffix -mentum) sind die im Kirchenraum und in der Liturgie verwendeten Textilien, die oftmals künstlerisch aufwendig gestaltet sind.
            H(eilige) Schrift von Chactier: vielleicht Germanus Cartier
            L(oco) S(igilli): bezeichnet in Kopien, Übersetzungen oder Abdrucken öffentlicher Urkunden die Stelle auf dem Dokument, an der sich in der Originalurkunde das Siegel des Ausstellers oder der beurkundenden Person befindet, und wird in der Regel mit der Abkürzung angegeben.

            Chronik Flaurling