Signatur
Alternative Signatur
Titel
Datum/Laufzeit
- 1943-12-15 (Anlage)
Erschließungsstufe
Teil
Umfang und Medium
Seite, handbeschrieben
Bestandsbildner/Urheber
Bestandsgeschichte
Eingrenzung und Inhalt
zerstückelte Möbel. Die Straße war mit Bombenschutt bedeckt.
Ein Soldat kam sofort und fragte uns nach dem Weg. Ich
wollte zum Bahnhof, um nach Flaurling zu fahren. "Es gibt
keinen Bahnhof mehr, nach keiner Richtung können Züge
fahren. Geht zu Fuß nach Kranebitten, damit Ihr aus der
Stadt seid. Wenn wieder Alarm ist, legt Euch auf den Bauch
ganz verteilt in der Wiese." war die Antwort des Soldaten.
Wir kamen heil nach Kranebitten. Beim Gasthaus war ein
Spielplatz mit einem Ringelspiel, da vergnügten sich
die meisten Kinder. Sorgenvoll stand ich an der Straße.
Selten kam ein Fahrzeug, es gab ja kein benzin mehr.
Nach etwa 1 Stunde hielt ein Motorrad. Ich erzählte
ihm unsere Situation. Er war Lehrer, versprach uns Hilfe.
Ich könne ohne Sorge sein. Nach etwa einer halben
Stunde fuhr uns der Bauernführer aus Zirl mit seinem
Traktor nach Flaurling.
Nach einem Jahr, am 15. Dez. 1944, sagte der Schüler Herbert P.
zu mir: "Frau Lehrerin, wenn wir damals nicht in den
Keller gegangen wären, wäre heute der Jahrtag für uns."
Hedwig Gläser